Note: This story was dynamically reformatted for online reading convenience. Notruf von TER-558 von Dark Urges Story categories: ScFi, best, F?animals, rape, viol, preg, M?alien wolf, caution Der Notruf ,Noelle, ich empfange einen automatischen Notruf." Noelle lag in ihrer Kabine und las einen Report über Schmugglerbanden in den Nachbarsektoren. Sie seufzte und legte den Report beiseite. ,Ich komme!" sagte sie zur Decke. Sie stand auf und ging durch das kleine Schiff zur Pilotenkapsel. Ihre nackten Füssen tapsten über dem kühlen Metallboden. Laut den Vorschriften hätte sie eigentlich Stiefel tragen müssen, aber es war ihr viel zu unbequem den ganzen Tag diesen langen schwarzen Stiefel ihrer Uniform zu tragen. Die Absätze taten auf Dauer ihren Füßen weh. Da nahm sie das Risiko bei einem Notfall an nicht sofort parat zu sein in Kauf. An Bord lebte sie ganz allein. Es war ihr persönliches Dienstschiff, ein kleiner Raumjäger. Es war so klein, dass es nicht einmal einen Namen bekommen hatte, aber es war Noelles Zuhause. Sie selbst war ein Space Marshal und zuständig für die Einhaltung und Erhaltung von Recht und Ordnung im Sektor 34-K des Konföderierten Raums. Sie setzte sich auf den Pilotensitz und kontrollierte die Anzeigen. Alles war in Ordnung. ,Berichte, D4," sagte sie zum Bordcomputer. Es handelte sich um eine künstliche Intelligenz, ihr einziger Begleiter auf ihren Reisen, die sie oft wochenlang ohne Kontakt zu anderen Schiffen verbrachte. Ohne D4, mit dem sie sich ganz normal unterhalten konnte, wäre ihr Dienst sehr monoton und langweilig gewesen. Im gewissen Sinne war er das auch jetzt noch, aber man hatte wenigstens etwas Abwechslung. ,Meine Sensoren empfangen einen automatischen Notruf vom Planeten TER-558." ,Worum geht es bei dem Notfall?" fragte Noelle. ,Das wird im Notruf nicht gesagt." ,Hm, kontaktiere den Absender!" befahl sie. Es dauerte einen Moment, dann meldete sich D4 wieder. ,Es gibt keine Reaktion auf meine Funksprüche!" Noelle überlegte kurz. Sie war für eine größere Rettungsoperation nicht ausgerüstet und wäre bei einem größeren Notfall keine große Hilfe. Nichtsdestotrotz war sie dazu verpflichtet auf jeden Notruf zu reagieren. Vielleicht war auch nur die Kommunikationseinrichtung beschädigt und der Notruf war die einzige Möglichkeit Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen. So oder so, sie musste vorbei schauen und die Sache überprüfen. ,D4, geh auf Kurs zu TER-558. Wann werden wir dort ankommen?" Bevor D4 ihr antwortete, konnte sie spüren wie bereits die Triebwerke gezündet wurden. Die Vibrationen der Maschinen waren im ganzen Schiff zu spüren. Die Sterne vor dem Cockpitfenster verschoben sich, bis der neue Kurs erreicht wurde. ,Bei maximaler Geschwindigkeit, werden wir in einer Stunde und 43 Minuten unser Ziel erreichen," antwortete D4. ,Gut, informiere die Zentrale über die Situation und fordere Verstärkung an." ,Wird gemacht!" gab D4 zurück. Noelle kehrte in ihre Kabine zurück. Sie war froh, dass sie wieder etwas zu tun hatte. In letzter Zeit war es recht ruhig gewesen. Lagerkoller breitete sich schnell in einem kleinen Raumschiff wie ihrem aus und bei einer Besatzung von einer Person, ging das sogar noch schneller. In den nächsten knapp zwei Stunden konnte sie allerdings nicht viel machen, also wollte sie sich noch etwas ausruhen. Wenn es ein ernster Notfall war, musste sie frisch ausgeruht sein und klar denken können. Träge Reflexe könnten ihr das Leben kosten. ,Weck mich eine Viertelstunde vor unserer Ankunft, D4." ,Wie du wünschst!" D4 weckte sie wie gewünscht. Ausgeruht zog sie ihre Lederstiefel an und prüfte dann den Sitz ihrer Uniform. Sie trug einen eng sitzenden, hellblauen-schwarzen Bodysuit. Auf ihrem Arm waren die Embleme ihrer Abteilung auf genäht und wiesen sie als Space Marshal dieses Sektors aus. Ihre langen braunen Haare hatte sie hoch gesteckt, damit sie ihr bei der Arbeit nicht im Weg waren. So konnte sie auch schnell bei einem Druckabfall an Bord einen Helm überziehen. Alles saß perfekt. Die Space Marshals hatten eine Vorbildfunktion. Sie sollten die Zivilisation der Konföderation auch in die letzten Winkel des Weltraums bringen. Die Zeiten eines wild aussehenden Cowboys waren vorbei. Sie strich sich über die enge Uniform. Sie war ziemlich Figur betonend. Als Space Marshal musste sie aber körperlich fit sein, so dass sie in ihrer Uniform auch eine gute Figur machte. Sie ging ins Cockpit und nahm auf dem Pilotensitz Platz. ,Gibt es schon Nachrichten von der Zentrale?" fragte Noelle. ,Die Zentrale hat unseren Funkspruch bestätigt und hat Unterstützung entsandt," antwortete D4. ,Wann können wir mit der Hilfe rechnen?" ,In frühestens zwei Tagen." Noelle seufzte. Die Space Marshals waren effizient organisiert, aber auch eine große Behörde wie ihre konnte in den riesigen Weiten des Weltraums nicht überall sein. Nun, das hieß wohl, dass sie fürs erste auf sich allein gestellt war. Im Fenster des Cockpits konnte sie mittlerweile TER-558 als kleinen Punkt erkennen. Langsam wurde er immer größer, als sie mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zuraste. ,Welche Informationen haben wir über den Planeten?" ,Nicht viele. TER-558 ist ein terrestrischer Planet. Er hat eine Sauerstoff-Stickstoff Atmosphäre. Die Gravitation beträgt 0,96 G. Die Firma NewGard hat die Kolonisierungsrechte gekauft und betreibt seit 5 Monaten eine Forschungsstation auf dem Planeten. Zur Zeit wird ein Projekt zur Erforschung der Flora und Fauna durchgeführt. Projektleiter ist Dr. Amrish Nagarjuna." ,Wie viele Personen befinden sich auf dem Planeten?" hakte Noelle nach. ,Es gibt neun registrierte Personen auf dem Planeten. Alle sind Mitglieder von Dr. Nagarjunas Forschungsteam." Nur neun Personen? Das ließe sich ja noch bei einem Notfall managen, dachte Noelle erleichtert. ,Was kannst du mir über NewGard erzählen?" ,NewGard ist eine kleine Firma, die erst vor Kurzem in dem Bereich der Koloniegründung eingestiegen ist. Sie besitzen fünf Kolonien, alle im Sektor 34-K." ,Wurde NewGard schon über den Notruf von TER-558 informiert?" ,Ja, die Zentrale hat die Information weitergeleitet. NewGard hat einen Versorgungskreuzer zur Unterstützung abkommandiert, wird aber erst in sieben Tagen hier eintreffen." Während D4 seinen Bericht erstattet hatte, hatten sie TER-558 erreicht. Er füllte nun das ganze Fenster aus und hatte die Sterne verdrängt. Sie gingen in einen tiefen Orbit über und scannten die Forschungsstation. ,Es sind keine strukturellen Schäden erkennbar, Noelle." ,Versuch noch mal Verbindung mit ihnen aufzunehmen." Vielleicht konnten sie jetzt jemanden erreichen. ,Immer noch keine Reaktion," berichtete D4. , Kannst du feststellen, ob sie unsere Nachricht empfangen können?" fragte Noelle. ,Ich bekomme eine automatische Rückmeldung der Kommunikationsprotokolle. Es scheint kein technischer Defekt vorzuliegen." ,Also ist entweder niemand da oder sie werden irgendwie daran gehindert zu antworten. D4, scanne nach anderen Schiffen im Sternensystem oder auf dem Planeten. Vielleicht wurden sie von Piraten überfallen oder werden vielleicht sogar noch als Geiseln festgehalten." Die Bordsensoren brauchten ein Weile um den Planeten und den Orbit zu scannen. ,Ich kann keine weiteren Schiffe entdecken. Wir sind allein." Noelle schaltete den Autopilot aus. ,Gut, dann schauen wir mal nach was hier los ist." Dr. Amrish Nagarjuna Noelle landete den Raumjäger auf dem Landeplatz, der sich auf dem Dach der Forschungsanlage befand. Als die Maschinen erloschen waren, stand Noelle auf und ging zur Luftschleuse. Aus einem Ausrüstungsspind holte sie ihren Ausrüstungsgürtel hervor und schnallte ihn sich um. ,D4, untersuche die Umgebungsluft auf Krankheitserreger und Giftgase." ,Die Scanner registrieren keine bekannten Schadstoffe in der Luft. Du kannst endlich mal wieder frische Luft schnappen." ,Danke dir!" sagte Noelle schmunzelnd. Aus einem Wandsafe holte sie ihren Protonen-Blaster. Waffen mussten an Bord eines Schiffes immer verschlossen bleiben. Die Gefahr wichtige überlebensnotwendige Geräte durch einen ungewollt ausgelösten Schuss zu zerstören war viel zu groß. Sie behielt den Protonen-Blaster direkt in der Hand, falls ihr doch jemand eine Falle stellen wollte. Bereit für den Einsatz öffnete sie die Luftschleuse ihres Raumjägers. Die Schleuse zischte laut als der Luftdruck ausgeglichen wurde und glitt dann auf. Die Luft draußen war frisch und kühl. Niemand war zu sehen. Die Landung des Raumjägers konnte niemand in der Anlage überhört haben. Ein schlechtes Zeichen, dachte Noelle. Hoffentlich kam sie nicht zu spät und es waren alle bereits tot. ,Schließ die Schleuse, D4. Und benachrichtige mich sofort, wenn du etwas bemerkst!" sprach sie über ihren Kommunikator an ihrem linken Handgelenk. ,Mach ich, Noelle!" Noelle ging zum Eingang der Forschungsanlage. Es gab einen Frachtfahrstuhl und ein Treppenhaus. Sie entschied sich für das Treppenhaus. Sie rüttelte am Türgriff. Die Tür war fest verschlossen. Ein digitales Nummernfeld neben der Tür verlangte einen Zugangscode. Noelle zog ihre Identifikationskarte aus dem Ausrüstungsgürtel. Sie wies Noelle als Space Marshal aus und konnte von jedem Standardcomputer der Konföderation gelesen werden. Sie steckte die Karte in den dafür vorgesehen Schlitz. Kurz darauf hörte Noelle wie die Tür elektronisch entriegelt wurde. ,Sesam öffne dich!" sagte Noelle leise. ,Mal schauen, was uns erwartet!" Sie öffnete die Tür und trat ins Treppenhaus. Die Forschungsanlage war klein. Sie bestand aus ein paar Unterkünften für die Teammitglieder, Versorgungseinrichtungen, einer Kommandozentrale und verschiedenen Laboren. Noelle durchsuchte jeden einzelnen Raum, selbst die kleinste Abstellkammer. Die Absätze ihrer Lederstiefel klackten laut auf dem betonierten und metallenen Böden und hallten in den leeren Gängen wieder. Die Luft wirkte unauffällig. Sie war nicht abgestanden, sondern frisch und mit einer angenehmen Feuchtigkeit versehen. Es gab keine Anzeichen für einen Kampf. In den Quartieren herrschte die typische Unordnung eines normalen Gebrauchs, manche mehr manche weniger. Von den Laboreinrichtungen schien vor kurzem nur ein Einziges verwendet worden zu sein. Welche Versuche oder Experimente dort durchgeführt wurden, konnte Noelle allerdings nicht sagen. Es sah nach Biologie aus, aber das war bei dem Forschungsauftrag auch zu erwarten. In der Kommandozentrale hatte man den automatischen Notruf aktiviert. Die gesamten elektronischen Anlagen schienen einwandfrei zu funktionieren. Das Datalog zeigte an, dass der Notruf vor ungefähr vier Stunden aktiviert worden war. Warum hat man den Notruf nicht persönlich abgesetzt, fragte sich Noelle. Auf Noelle wirkte das zunächst nach einer Falle. Aber wenn es eine gewesen wäre, hätte man sie schon längst zuschnappen lassen. Auch sonst sprach nichts dafür, dass die Anlagen überfallen worden war. Nur wo waren dann die Mitarbeiter der Anlage geblieben? Warum sollten sie alle zur gleichen Zeit das Gebäude verlassen haben? Noelle benutzte die Hauptschleuse im Erdgeschoss und trat in auf den sonnen überfluteten Platz vor dem Gebäude. Die Station war von allen Seiten von Wald umgeben. Den großen freien Platz vor dem Gebäude hatte man mühsam der Natur abgerungen. Er wurde offenbar für verschiedene Zwecke genutzt, teilweise als Zwischenlager, aber auch zum Grillen und Entspannen. An der Seite des Platzes, im rechten Winkel zur Forschungsanlage, gab es einen überdachten Fahrzeugpark. Sie ging hinüber um die Fahrzeuge zu inspizieren. Es stand nur ein einziges Fahrzeug dort bereit, obwohl viel mehr Platz vorhanden war. ,D4, wie viele Fahrzeuge besitzt die Einrichtung? Kannst du das aus den Logs herausfinden?" ,Natürlich, kann ich das! In den Listen werden vier Landgleiter und zwei Hoverbikes aufgeführt." Eine leises Stöhnen ertönte von der anderen Seite des Landgleiters im Fahrzeugpark und ließ Noelle aufhorchen. Noelle zog wieder ihren Protonen-Blaster und lief, die Waffe im Anschlag, um das Fahrzeug herum. Ein älterer Mann, sie schätzte ihn auf Ende 50, lag an der Fahrzeugflanke gelehnt. Er hielt sich schmerzerfüllt den Unterleib. Er hatte eine verkrustete Fleischwunde. Nichts woran man sofort sterben würde, aber ihm war eindeutig etwas zugestoßen. Sie kniete sich neben ihn auf den Boden. ,Hallo! Ich bin Space Marshal Noelle Badin. Ich habe ihren Notruf empfangen. Hilfe ist unterwegs. Können sie mir sagen, was hier passiert ist?" Der Mann hob schwach seinen Kopf. Er atmete schwer wie unter großen Schmerzen. ,Die Anderen, sie müssen die anderen retten! Für mich ist jede Hilfe zu spät." Die Anderen hatten Zeit, erst mal musste sie sich um den Mann kümmern. ,Ich bringe sie in die Station. Dort kann ich sie versorgen." Sie versuchte dem armen Mann aufzuhelfen. Doch er stieß ihre Hand weg. ,Nein, keine Zeit. Hören sie zu. Die Paarungszeit hat auf dem Planeten angefangen. Wir wollten die Tiere beobachten und ihr Paarungsverhalten studieren. Die Fauna ist unvorstellbar friedlich und harmonisch auf diesem Planeten. Wir haben nicht damit gerechnet, dass es sich so extrem verändern würde. Sie sind bestialisch aggressiv geworden." Er brach ab und musste erst mal neuen Atem schöpfen. Er war schon sehr geschwächt. Von was konnte Noelle aber noch nicht erkennen. Die Wunde am Bauch schien nicht mehr zu bluten. Vielleicht hatte er innere Verletzungen, die behandelt werden mussten. ,Ich habe den Kontakt zu allen Gruppen verloren. Ich habe versucht Emma... Dr. Grindemyr zu finden, wurde aber von Tieren angegriffen und verletzt. Sie müssen sie finden. Sie befinden sich in Lebensgefahr." ,Okay, ich werde sie suchen. Das ist meine Pflicht! Jetzt lassen sie mich aber zuerst ihnen helfen." Sie versuchte es noch einmal, ihm aufzuhelfen. Auch dieses Mal wehrte der Mann ihre Hilfe ab. ,Verschwenden sie nicht ihre Zeit mit ihr. Hören sie mir zu!" Noelle gab es auf. Sie konnte ihn nicht gegen seinen eigenen Willen retten. ,Okay, schon gut. Wir machen es, wie sie es wollen. Sagen sie mir aber wenigstens ihren Namen!" ,Ich bin Dr. Nagarjuna, Amrish Nagarjuna. Ich leite das Projekt hier." ,Okay, Dr. Nagarjuna. Was können sie mir noch sagen?" Nagarjuna schrie plötzlich unter heftigen Schmerzen auf. Er krümmte sich zusammen. Noelle versuchte ihm zu helfen, wusste aber nicht was sie tun konnte. Sie wusste ja nicht einmal was ihm Schmerzen bereitete. Wenn er sich nur helfen lassen würde, dachte Noelle verzweifelt. Er sah elend aus. Seine Haut war kreidebleich, kalter Schweiß benetzte seine Stirn. Sie vermutete, dass er von diesen Tieren, die ihn angegriffen hatten, vergiftet worden war. Nagarjuna erholte sich wieder von seinem Anfall. Noelle half ihm sich wieder aufzurichten. Erschöpft lehnte er sich gegen den Gleiter ,Viele Tiere benutzen hier paralysierende Gifte," setzte er fort. ,Ich habe ein Gegenmittel hergestellt, aber es wirkt nicht hundertprozentig. Es gibt zu viele Gifte, um gegen jedes auf die Schnelle ein Mittel finden. Injizieren sie sich das Mittel, bevor sie sich auf die Suche machen. Es könnte ihnen das Leben retten!" Noelle nickte zustimmend. ,Okay, werde ich machen. Gibt es sonst noch etwas?" Nagarjuna nickte schwach. ,In dem Hauptcomputer finden sie eine Datenbank der bisher erforschten Pflanzen und Tiere. Die könnte ihnen helfen. Zudem sind wir alle mit einem Peilsender ausgestattet. Er ist in der linken Schulter eingepflanzt worden. Der Empfänger in der Station, kann ihnen allerdings nur den ungefähren Standort angeben. Auf die großen Entfernungen ist er zu ungenau." Nagarjuna krümmte sich wieder vor Schmerzen. Er hustete und spuckte dabei Blut aus. ,Mein Ende ist nah. Ich halte es nicht viel länger durch." Er griff in eine Tasche seiner Jacke. ,Hier. Damit können sie die Peilsender auf wenige Meter genau orten, wenn sie in Reichweite sind." Er reichte ihr ein tragbares Gerät. Es war ein handelsübliches Ortungsgerät. Noelle kannte sich mit solchen Geräten gut aus. Die Space Marshals verwendeten ähnliche aber hochwertigere Produkte. Sie steckte das Gerät in eine freie Tasche ihres Gürtels. Nagarjuna bekam wieder einen Anfall. Den letzten wie es sich herausstellen sollte. Er spuckte noch mehr Blut aus als vorher. Die Schmerzen wurden immer heftiger, bis er nur noch vor Schmerzen schreien konnte. Noelle trat hilflos einen Schritt zurück. Sollte sie ihn von seinem Leid erlösen? So etwas hatte sie noch nie machen müssen. Plötzlich platzte sein Bauch auf, noch während sie darüber nachdachte, was sie machen sollte. Blut spritzte ihr ins Gesicht. ,Fuck, was war denn das?" Noelle wischte sich angewidert mit dem Ärmel über ihr Gesicht. Als sie wieder auf Nagarjuna blickte, erblickte sie eine Gruppe abstoßender Kreaturen die versuchte aus den Resten von Nagarjunas Unterleib zu kriechen. Sie wirkten wie kleine Reptilien, aber ihre Köpfe waren völlig falsch. Noelle drückte sich angewidert ihren freien Arm unter die Nase, um den Gestank der Eingeweide nicht mehr riechen zu müssen. Bevor die Kreaturen weit kommen konnten, schoss Noelle mit ihrem Blaster auf Nagarjunas Leichnam. Sofort ging der Körper in Flammen auf. Die Kreaturen schrien entsetzlich im Todeskampf. Der Lärm war unerträglich. Sie feuerte ein zweites Mal und direkt ein drittes Mal hinterher, bis der Lärm endlich versiegte. Noelle wurde speiübel. Sie konnte es nicht mehr zurückhalten. Sie eilte ein paar Schritte zur Seite, um nicht mehr den Anblick der verbrannten Leiche und den Überresten der darin sitzenden Kreaturen ertragen zu müssen. Sie fiel auf die Knie und übergab sich. ,Noelle, ist alles mit dir in Ordnung?" fragte D4. Ihr Körper würgte noch eine Weile, obwohl ihr Magen bereits leer war. Als der Brechreiz vergangen war, stand sie auf und wischte sich den Mund ab. Sie schaute kurz auf die noch qualmende Leiche. ,Ja, danke, D4. Das war gerade einfach zu viel." Sie schaute an sich herunter. Ihre Uniform war vollgespritzt mit Nagarjunas Blut. ,Was ist passiert?" fragte D4. ,Ich habe Dr. Nagarjuna entdeckt. Er war mit einer mir unbekannten Lebensform infiziert." Für Nagarjuna konnte sie nichts mehr machen. ,Er ist tot!" Sie war traurig, dass sie ihm nicht hatte helfen können. Vielleicht war die Infektion gar nicht heilbar gewesen, aber sie konnte nicht stoppen zu überlegen, ob sie ihm vielleicht hätte retten können, wenn sie nur eine halbe Stunde früher angekommen wäre. Sie sicherte die Waffe und ging zurück zur Forschungsanlage. ,Wir müssen die anderen retten, bevor ihnen das gleiche Schicksal geschieht!" sagte sie bestimmt. Sie würde alles versuchen, die anderen Teammitglieder vor diesem grauenvollen Tod zu retten. Nicht einmal ihren schlimmsten Feinden würde sie so einen Tod wünschen. In dem vor Kurzem benutzten Labor fand sie das fertig gestellte Gegenserum für die paralysierenden Gifte. In einem der Badezimmer hatte sie sich das Blut aus dem Gesicht gewaschen und versucht ihre Uniform etwas zu säubern. Die Spritze lag neben ihr auf dem Waschbecken. Sie warf einen skeptischen Blick darauf. Das Gegenmittel war ungetestet. Wer wusste schon welche Nebenwirkungen es haben könnte. Aber wie Nagarjuna bereits gesagt hatte, es könnte ihr da draußen das Leben retten. Sie rollte sich den Ärmel am linken Arm hoch und gab sie sich eine Injektion. Sie packte weitere Spritzen mit dem Mittel ein, falls von den Wissenschaftlern schon jemand vergiftet war, wenn sie ankam. Nagarjuna hatte es nichts geholfen, aber sie durfte keine Hilfe ablehnen. Sie kopierte die Datenbank auf ihren tragbaren Scanner. Damit brauchte sie die Tiere nur zu scannen und die Datenbank würde dann den richtigen Eintrag anzeigen. Als nächstes rief sie die Positionen der einzelnen Wissenschaftler auf einer topographischen Karte auf. ,Wen kann ich mit dem Landgleiter am schnellsten erreichen?" fragte Noelle D4. Auf der Karte blinkten fünf Punkten regelmäßig auf. Ein paar von den Wissenschaftlern schienen in Teams unterwegs zu sein. ,Dr. Edgar Bryce Adams. Er befindet sich in einem Waldgebiet ca. 34 km nordwestlich von der Station." ,Adams, bist du dir sicher?" warf Noelle ein. ,Nagarjuna hatte gesagt, dass er versucht hat eine gewisse Grindemyr zu finden." ,Ich kenne seine Gründe nicht, aber die Entfernung zu Adams ist deutlich kürzer als zu Emma Grindemyr." Noelle wunderte sich zwar über die Sache, mehr Zeit verschwenden wollte sie deswegen aber nicht. Sie hatte alle Vorbereitungen abgeschlossen. Die Rettungsoperation konnte in Gang gesetzt werden. Dr. Edgar Bryce Adams Sie lief zum Fahrzeugpark zurück. Bevor sie mit dem Gleiter abfliegen konnte, musste sie zuvor noch Nagarjunas Leiche von dem Gleiter wegziehen. Die Karosserie war blutverschmiert und wies Brandspuren auf. Der Leichnam hatte nichts von seiner Ekligkeit eingebüßt. Sie biss die Zähne zusammen und zog ihn in eine schattige Stelle. Die Flugfähigkeit des Gleiter war durch das kleine Feuer zum Glück nicht eingeschränkt worden. Sie kletterte auf den Pilotensitz und machte sich mit den Armaturen vertraut. Sie hätte es bevorzugt mit ihrem Raumjäger fliegen zu können. Leider war er nicht für ausgedehnte Atmosphärenflüge konzipiert. Sie musste wohl oder übel den Gleiter benutzen. In fünf Minuten hatte sie bereits den Zielort erreicht. Die Landgleiter konnten eine erstaunliche Geschwindigkeit erreichen. Sie überflog einen dichten Wald. ,Hier irgendwo muss er sein," sagte Noelle zu sich selbst. Sie entdeckte eine freie Lichtung, wo sie ohne größere Probleme landen konnte. Während der Landung entdeckte sie bereits Hoverbike in der Nähe. ,Das war ja einfach," dachte Noelle. ,D4, ich habe ein Hoverbike entdeckt. Das wird wohl Dr. Adams gehören." D4 bestätigte die Information. Sie stieg aus und holte das Ortungsgerät hervor. Sie bekam ein starkes Signal aus südöstlicher Richtung. ,Ich bekomme ein klares Signal von Adams Peilsender. Ich mache mich jetzt auf den Weg." Sie zog ihren Protonen-Blaster. Wenn die Tiere sich zur Zeit so aggressiv verhielten, sollte sie besser auf Nummer sicher gehen. ,Ich wünsche dir viel Erfolg und pass auf dich auf!" Der Wald bestand aus Laub- und Nadelbäumen. Er wirkte einem irdischen Wald in den gemäßigten Breiten sehr ähnlich. Durch das geringe Unterholz kam sie gut voran. Manchmal versperrten ihr Felswände oder umgestürzte Bäume den Weg. Viel Zeit raubten ihr die kleinen Umwege aber nicht. Auf ihrem Marsch durch den Wald entdeckte sie nur kleineren Tiere, die ihr alle auswichen. Sie konnte sich kaum an die Erde erinnern, aber so schön musste es auf der Erde auch sein. Wenn dies keine Rettungsmission wäre, könnte sie es fast für einen Urlaub halten. Das Ortungsgerät zeigte ihr an, dass sie sich Dr. Adams näherte. Hoffentlich ging es ihm soweit gut, auch wenn dies eher unwahrscheinlich war. Das Hoverbike war intakt und fahr tüchtig. Etwas musste ihm zugestoßen. sein, hoffentlich war er nicht tot. Ihre Hoffnungen wurden schon bald schmerzlich enttäuscht. Auf einer kleinen Lichtung entdeckte sie den Leichnam von Dr. Adams. Sie näherte sich ihm vorsichtig. Die Umgebung war ruhig. Adams lag auf dem Rücken und starrte mit glasigen Augen in die Baumkronen. Seine Hose war herunter gezogen und hing um seine Knöchel. Das gleiche galt für seine Unterhose. ,Was ist denn hier passiert?" Winzige Insekten krabbelten über seinen Körper, zahlreiche Fliegen umsurrten die Leiche. ,D4, ich habe Dr. Adams gefunden." Sie tastete an seinem Hals nach dem Puls. Sein Körper war kalt, die Totenstarre hatte auch schon eingesetzt. ,Verdammt!" fluchte sie leise. Das war bereits das zweite Opfer, das sie nicht hatte retten können. Aber Dr. Adams musste bereits tot gewesen sein, bevor sie den Notruf empfangen hatte. Sie hätte ihm auf keinen Fall helfen können. ,Er ist tot. Ich werde die Umgebung noch kurz untersuchen, bevor ich seine Leiche zum Gleiter bringe. Suche schon mal den nächsten Einsatzort aus." ,Mache ich. Tut mir Leid, Noelle! Weißt du woran er gestorben ist?" Noelle schüttelte den Kopf. Dann merkte sie, dass D4 sie nicht sehen konnte. ,Nein, noch nicht. Er scheint Quetschungen am Hals zu haben. Vielleicht finde ich ja noch ein paar Hinweise." Sie arbeitete schon seit ein paar Jahren mit D4 zusammen. trotzdem war sie immer wieder überrascht, wie viel Mitgefühl D4 zeigen konnte. Es mögen nur künstliche Algorithmen sein, aber ihre Wirkung war real. Wenn sie etwas belastete, konnte sie immer mit D4 reden. Und manchmal war ihr auch etwas zu peinlich, um es ihm zu erzählen. Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Zuerst untersuchte sie noch einmal Dr. Adams. Er hatte keine starken Wunden. Am Hals entdeckte sie jedoch schnell die Abdrücke von scharfen Zähnen, wo die Quetschungen waren. Offenbar hatte ein Tier seine Kehle zugedrückt und ihn ersticken lassen. Es war auf jeden Fall effektiv gewesen. Das Raubtier, das ließ sich von den Zahnabdrücken einwandfrei feststellen, hatte jedoch nichts von ihm gefressen. Das fand Noelle ungewöhnlich. Nach Dr. Adams suchte sie die Umgebung ab. Sie entdeckte ein Videoaufnahmegerät ganz in der Nähe im Gras liegen. Noelle nahm es auf und untersuchte es. Man hatte tatsächlich damit etwas aufgenommen. Die Automatik schien es von selbst ausgeschaltet zu haben, weil es wohl längere Zeit nicht mehr bedient worden war. Als sie eine Taste berührte sprang es sofort wieder an. Noelle überprüfte die Einträge. Die Aufnahmen waren in einzelne Segmente aufgeteilt. Sie ging die einzelnen Einträge durch, bis sie den ersten Eintrag im Wald erreichte. Eintrag 1 Der erste Eintrag wurde auf der Lichtung aufgenommen, wo Noelle das Hoverbike gefunden hatte. ,Dr. Adams hier. Untersuchungslog: Erster Tag. Ich bin auf der Suche nach einem Karat-Wolf Pärchen für meine Beobachtungen. Das Ziel ist es mehr über das Paarungsverhalten und die Fortpflanzung der Karat-Wölfe zu erfahren. Ich habe meinen Zielort soeben erreicht. Ich befinde mich ca. 35 Kilometer nordöstlich von unserem Stützpunkt in einem Drydenwald. In diesem Waldtyp haben wir schön öfters Karat-Wölfe beobachten können und meine Hoffnung ist groß, dass wir jetzt auch welche finden werden." Eintrag 2 Die nächste Aufzeichnung fand mitten im Wald statt. Dr. Adams lag auf dem Boden und flüsterte. ,Ich habe im Wald eine frische Spur von einem Karat-Wolf entdeckt und bin ihr bis zu einer kleinen Lichtung gefolgt. Auf der Lichtung befindet sich ein Weibchen." Adams drehte die Kamera zu der Lichtung. Eine vierbeinige Kreatur mit dichtem grauen Fell lag auf der Lichtung und schaute sich um. Das Fell glitzerte schwach, aber selbst auf der Aufnahme noch deutlich erkennbar. Auf dem Rücken lief ein Kamm aus spitzen, gekrümmten Stacheln. Die Schnauze hatte die charakteristische Form eines Wolfes oder eines Hundes. Adams drehte die Kamera wieder zurück, um seinen Bericht fortzuführen. ,Es handelt sich um ein prächtiges Exemplar. Das Verhalten scheint im Vergleich zu unseren Beobachtungen vor der Brunftzeit unverändert zu sein. Das Tier ist ganz ruhig. Es hat meine Anwesenheit bemerkt, zeigt aber keine Anzeichen dafür, dass es sich bedroht fühlt. Dieses Verhalten haben auch die anderen bisher beobachteten Karat-Wölfe außerhalb der Brunftzeit gezeigt. Ich bin gespannt was als nächstes passieren wird." Eintrag 3 ,Es sind jetzt schon... puh, fast fünf Stunden vergangen. Das Weibchen gibt regelmäßig ein lautes Heulen von sich. Ganz offensichtlich um ein Männchen anzulocken. Bisher hat sich aber noch keines gezeigt. In den letzten Stunden ist mir dafür ein merkwürdiger Geruch aufgefallen. Ich glaube, er war die ganze Zeit schon da, aber er wurde mir erst später bewusst. Ich weiß noch nicht, woher er der Geruch kommt, aber ich werde weiterhin nach der Quelle Ausschau halten." Eintrag 4 Adams befand sich nun mit der Kamera auf der Lichtung und stand ganz nah bei dem Karat-Wolf Weibchen. Der Wolf war aufgestanden und stand mit dem Hinterteil zu Adams gewandt. ,Es sind jetzt sieben Stunden vergangen. Es ist noch immer kein Männchen zu sehen oder zu hören. Ich habe die Quelle des Geruches ausgemacht. Es strömt von dem Karat-Wolf Weibchen aus. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen Sexuallockstoff, denn er ist uns vorher noch nie bei ihnen aufgefallen. Ich muss meine Beobachtung, dass sich am Verhalten des Karat-Wolfes nichts geändert hat, korrigieren. Seit ich mich dem Wolf genähert habe, zeigt es mir immer sein Hinterteil. Zuerst dachte ich noch an einen Zufall, aber jetzt bin ich mir sicher, dass es Absicht ist. Ich demonstriere es mal." Adams ging in gebückter Haltung ein paar Schritte in einem Bogen nach rechts. Der Wolf bemerkte die Bewegung und richtete sein Hinterteil entsprechend aus. Dann wiederholte Adams den Versuch noch mal nach links und der Wolf passte sich auch dieses Mal wieder an. ,Faszinierend, nicht wahr! Ich hoffe, es taucht jetzt bald mal ein Männchen auf. Die Warterei ist ziemlich anstrengend." Eintrag 5 ,Es will einfach kein blödes Männchen kommen. Ich habe mich entschlossen eine Probe des vermuteten Sexuallockstoffes zu entnehmen." Adams stellte die Kamera auf den Boden und stellte sie so ein, dass sie das Hinterteil des Karat-Wolfes zeigte. Zwei Hände erschienen im Bild und betasteten die Scham des Weibchens. ,Wie man sehen kann ist die Vulva des Wolfes stark angeschwollen. Sie ist mit einer klaren zähflüssigen Substanz befeuchtet." Der Wolf ließ Adams gewähren. Er blickte erwartungsvoll über seinen Rücken zu Adams. Adams drückte mit seinen Fingern die Vulva auseinander und schaute hinein. ,Interessant." Er ließ die Wurft des Wolfes los und schob dann einen Finger in sie hinein. Als er ihn wieder heraus zog, glitzerte er feucht. Die Hand verschwand aus dem Bild der Kamera. ,Ja, ich hatte recht. Die Flüssigkeit riecht genau nach diesem Duft, der hier in der Luft hängt. Ganz eindeutig ein Lockmittel." Der fünfte Eintrag war zu Ende. Noelle hielt die Kamera mit angewidertem Blick in der Hand. Sie war keine Wissenschaftlerin, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass Dr. Adams Verhalten im letzten Eintrag zum normalen wissenschaftlichen Repertoire gehörte. Die herunter gelassene Hose an der Leiche ließ Noelle Schlimmes erahnen. Obwohl sie gerne darauf verzichtet hätte, ließ sie den nächsten Eintrag abspielen. Sie musste herausfinden, was Dr. Adams genau zugestoßen. war. Eintrag 6 Adams lachte leicht verrückt. Er hielt die Kamera in der Hand. Sie zeigte seinen Penis. Adams stand direkt hinter dem weiblichen Karat-Wolf. ,Da noch immer kein Männchen zu sehen ist, muss ich die Sache wohl selbst in die Hand nehmen." Er kicherte wieder wie ein kleiner Junge, der etwas Schelmisches vorhatte. Er führte seinen Penis mit der freien Hand zur Vulva des Wolfes. Sie weitete sich unter dem Druck sofort und ließ sein Glied hinein gleiten. Die schleimige Substanz fungierte wie ein Gleitmittel. Der Karat-Wolf hechelte erregt. Das schien genau das zu sein, was er die ganze Zeit gewollt hatte. Adams stöhnte genießerisch auf. ,Die Vulva des Karat-Wolfes ist angenehm heiß. Sie hat überhaupt kein Problem meinen Penis aufzunehmen. Es fühlt sich an als würde das Innere begierig an meinem Penis saugen. Ah, das ist so göttlich!" Adams griff mit der freien Hand an den Oberschenkel des Wolfes und pumpte mit aller Kraft sein Glied in die Vulva des Wolfes. Die Stachel des Wolfes bebten unter jedem Zusammenstoß der beiden Körper. Adams Penis glänzte feucht im Tageslicht, wann immer er ihn für den nächsten Stoß heraus zog. Er stöhnte vor Erregung und stieß immer heftiger zu. ,Ich frage mich, ob die männlichen Karat-Wölfe wie ihre irdischen Namensgeber einen Knoten haben? Wie gerne würde ich jetzt einen Karat-Wolf Rüden beobachten." Plötzlich tauchte ein undeutlicher Schatten auf dem Boden auf. Etwas rammte in Dr. Adams Seite und riss ihn um. Die Kamera fiel zu Boden und zeigte den Wald. Noelle konnte nicht erkennen was nun passierte, aber ein wütendes Knurren und ein erstickendes Röcheln im Hintergrund waren deutlich genug. Das lange herbeigesehnte Männchen war endlich angekommen und sah Dr. Adams offenbar als Konkurrenten an, der beseitigt werden musste. Noelle war schlecht. Wie konnte Dr. Adams nur mit diesem Tier Sex haben? Sie fürchtete, dass sie die Bilder der Aufnahmen eine ganze Weile nicht vergessen würde. Die Antwort lag bestimmt in dem Duftstoff, den Adams in seinen Einträgen erwähnte, dachte Noelle. Er hielt es für einen Sexuallockstoff. Vielleicht wirkte er nicht nur auf Karat-Wölfe, sondern durch Zufall auch auf Menschen. Ein Marketing-Stratege würde daraus sicherlich direkt ein Parfüm entwickeln lassen. Benutzen sie dieses Parfüm und sie werden sich vor notgeilen Verehrern nicht retten können. Nachdem sie geklärt hatte wie Adams ums Leben gekommen war, musste sie nur noch seine Leiche zum Landgleiter bringen. Die Lichtung hier war zu klein, um den Gleiter sicher zu landen. Das hieß, sie musste eine steife Leiche mehrere hundert Meter durch den Wald schleppen. Zum Glück hatte sie ein passendes Hilfsmittel dabei. Sie löste aus ihrem Gürtel eine kleine Antigravitationseinheit. Die AG-Einheit würde zwar nicht das ganze Gewicht aufheben, aber zumindest unterstützend helfen. Angeekelt zog sie Adams die Hose hoch und zog den Gürtel fest zu, damit sie nicht wieder herunterrutschte. Sie befestigte die AG-Einheit auf der Unterseite. Als sie sie aktiviert hatte, konnte sie Adams Leiche ohne größere Kraftanstrengung über den Boden ziehen. Sie zog den Leichnam an den Füßen durch den Wald. Die Leiche würde ein paar Kratzer vom steinigen Untergrund bekommen, aber daran konnte sie nichts ändern. Sie konnte die Leiche nicht zurücklassen. Aasfresser könnten sich an ihr vergüten, wenn sie sie zurücklassen würde. Und um ihn auf der Schulter zu tragen, war er schlicht zu schwer. So entschied sie sich für das geringste übel und versuchte möglichst einen weichen Weg zu finden. Sie hatte den Großteil der Strecke bereits zurückgelegt, als sie von einer Felswand, die sie gerade umrundete, ein Knurren hörte. Sie schaute überrascht auf und sah ein kräftigen Karat-Wolf auf dem Felsen gut einen Meter über Noelles Kopf stehen. Er sah deutlich eindrucksvoller aus, als das Weibchen aus dem Video. Seine Stacheln auf dem Rücken waren weit aufgerichtet und ließen ihn noch bedrohlicher wirken. ,Oh, scheiße!" Sie ließ Adams Füße fallen und griff nach ihrem Blaster. Sie hatte ihn gerade aus dem Halfter gezogen, als der Karat-Wolf sie ansprang und zu Boden warf. Der Blaster wurde ihr aus der Hand geschlagen. Es löste sich ein Schuss, der harmlos einen Regen aus Gesteinssplittern aus der Felswand sprengte. Noelle lag auf dem Rücken. Der Karat-Wolf drehte eine kleine Runde um sie herum und behielt sie immer im Auge. Offenbar wusste er nicht so ganz was er mit ihr machen sollte. Menschen waren schließlich fremd auf dieser Welt. Sie konnte nicht sagen, ob es der gleiche Karat-Wolf war, der Adams getötet hatte oder ein völlig anderes Tier. Sie starrte entsetzt auf das Maul scharfer, spitzer Zähne. An seinen Pfoten konnte sie scharfe Krallen erkennen. Es erstaunlich, dass diese Tiere normalerweise äußerst friedlich sein sollten, jetzt war es eine wilde Bestie. Sie durfte ihm keinen Grund zum Angriff geben. Jetzt wo sie einem Karat-Wolf direkt gegenüber saß, konnte sie erkennen, dass das Glitzern im Fell von winzigen Kristallen stammte, die ihm Fell verteilt waren und vermutlich auf natürliche Art und Weise dort gebildet wurden. Der Karat-Wolf näherte sich ihr. Sie versuchte zurück zu weichen. Wo war bloß ihr Protonen-Blaster hingefallen? Er fing an sie zu beschnuppern. Seine große Schnauze wanderte über ihren ganzen Körper. Die künstlichen Gerüche ihrer Uniform schien ihn zu irritieren. Mehrmals musste er niesen. Als seine Nase zwischen ihren Beinen angekommen war, schien ein anderer Geruch den der Uniform zu durchdringen. Es schien ihn zu interessieren. Er presste seine Schnauze direkt in ihren Schambereich. ,Whoa!" Noelle zuckte zurück. Sie schaute sich um, ob irgendetwas in der Nähe lag, das sie als Waffe verwenden konnte. Sie hatte kein Glück. Außer ein paar mickrigen ästen und kleineren Steinen lag nichts greifbares in der Nähe. Sie entdeckte ihren Blaster, der aber ein paar wenige Meter außer Reichweite lag. Die Hilfe war so nah und doch so fern. Das Adrenalin ließ sie am ganzen Körper zittern. ,Komm. Geh weg! Such dir ein Weibchen!" sagte sie ruhig und beschwichtigend. Den letzten Satz schien er aber falsch verstanden zu haben. Mit einer Pfote kratzte er über den ihre Uniform im Schritt. Die scharfen Krallen rissen den Stoff in Fetzen und schnitten sich leicht in ihr Fleisch. ,Au!" Der Schmerz zuckte durch ihre Körper. Das Interesse des Wolfes an ihren Geschlechtsteilen fand Noelle aber noch viel schrecklicher. Sie krabbelte rückwärts von ihm fort so schnell sie konnte. Spielerisch versuchte er sie mit der Pfote festzuhalten, wie eine Katze die mit einer Maus spielte, bevor sie sie am Ende tötete und verspeiste. Als Noelle ein bisschen Abstand hatte, drehte sie sich auf alle Viere um und versuchte zu ihrem Blaster zu kriechen. Zwei Pfoten landeten auf ihrem Hintern, krallten sich in den Stoff und in ihre Haut und rissen an der Uniform. Sie hörte den Stoff reisen. Sie musste nicht erst nachsehen, sie konnte die kühle Luft auf ihrer Haut spüren. Der Karat-Wolf hatte auch ihr Höschen runter gerissen und spielte nun kurz mit dem Stofffetzen. ,Nein, lass mich in Ruhe!" Sie kroch eilig weiter. Sie hatte den Blaster fast erreicht, da sprang der Wolf erneut auf sie. Ihr wackelnder Hintern hatte er als eindeutiges Angebot aufgefasst, das er nur schwer ablehnen konnte. Sein schwerer Oberkörper drückte Noelle nach unten. Sie versuchte sich noch einen Moment dagegen zu stemmen, aber war einfach zu schwer. Ihre Arme brachen unter ihr ein. Sie war auf dem Boden festgeklemmt. Seine Vorderpfoten klammerten sich um ihre Hüfte. Der Wolf begann sich rhythmisch hinter ihr zu bewegen. Noelle ahnte schon mit Grauen was gleich kommen würde. Verzweifelt versuchte sie den Blaster zu erreichen mit ihrer Hand zu erreichen, doch er lag unerreichbar eine Elle von ihr entfernt. Sie spürte das Glied des Wolfes gegen ihre Scheide drücken. ,Nein!" schrie sie. Tränen rannen ihr über die Wangen. ,Geh runter! Ich bin kein verdammter Wolf. Bist du blind?" Als der Wolf merkte, dass er den richtigen Eingang gefunden hatte, rammte er sein Glied tief in Noelle hinein. Sie schrie vor Schmerzen und Schock auf. Heiße Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sein Penis war wie ein glühender Stab in ihrem Körper. Sie hatte nie etwas vergleichbares gespürt. Sie hatte bisher immer nur Sex mit Menschen gehabt. Der Penis des Karat-Wolfes war etwas gänzlich anderes. Der Wolf rammte ihn immer wieder in sie hinein. Ihr ganzer Körper bebte unter den heftigen Schlägen. Die Krallen seiner Pfoten kratzten an ihren Oberschenkeln. Noelle konnte nur leise Wimmern. Sie war völlig hilflos! Hin und wieder stieß sie einen schmerzerfüllten Schrei aus, wenn ein Stoß allzu heftig war und sein Schwanz umso tiefer in sie hinein drang. Der Karat-Wolf war richtig scharf. Er wurde immer wilder und ließ seiner unbändigen Lust an ihrem Körper freien Lauf. In ihrem Nacken spürten sie seinen heißen, feuchten Atem. Sie flehte, dass es bald aufhören würde. Er hatte eine enorme Ausdauer, doch langsam näherte er sich dem Höhepunkt. Der Schwellkörper seines Penis wurde immer größer. Noelle konnte ihn gegen ihre Schamlippen prallen spüren. Er war wie ein Rammbock der ein Tor auf sprengen sollte. Zielstrebig versuchte der Wolf auch den Schwellkörper in ihre Vagina zu quetschen. Noelle bohrte ihre Finger in die Erde. Ihr Scheide war aufs äußerste gespannt. Als der Schwellkörper schließlich in sie eindrang, schrie sie ein letztes Mal vor Pein auf. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Körper in zwei Hälften gerissen wurde. Erschöpft brach sie nun völlig zusammen. Der Wolf wurde langsamer. Er machte nur noch einzelne starke Stöße, um seinen Samen in ihre Gebärmutter zu pumpen. Davon nahm sie aber kaum noch etwas war. Als er seinen ganzen Samen in sie gepumpt hatte, bewegte sich keiner von ihnen für eine Weile. Der Karat-Wolf war fest mit Noelle verbunden. Er kletterte von ihr runter und versuchte zu gehen, wodurch der Schwellkörper von innen gegen Noelles Vagina drückte. Erneut stöhnte sie gepeinigt auf. Der Wolf merkte, dass er noch nicht los kam und blieb stehen. Noelle musste etwas unternehmen. Jetzt wo der Wolf sie nicht mehr mit seinem Gewicht zu Boden drückte, konnte sie sich wieder freier bewegen. Tränen überströmt, aber fest entschlossen, versuchte sie an den Blaster heranzukommen, der so hämisch verlockend in der Nähe lag. Trotz der Schmerzen, die der Knoten des Wolfes in ihr verursachte, kroch sie vorwärts und biss die Zähne zusammen. Der Wolf folgte ihr langsam rückwärts, um den Druck zu vermeiden. Das Hängen war auch für ihn eine schmerzhafte Angelegenheit. Endlich konnte sie den Griff des Blasters mit ihren Fingern erreichen. Sie zog die Waffe heran, packte sie fest am Griff und zielte auf den Kopf des Wolfes. Er schaute sie hechelnd an. ,Nimm das, du verdammter Bastard!" rief Noelle wütend. Sie drückte ab. Der Kopf des Karat-Wolfes zerplatzte. Sein Körper schwankte kurz und sackte dann leblos zusammen. Der Knoten riss Noelle nach unten. Erschöpft und etwas erleichtert ließ auch sie sich zu Boden fallen. Sie atmete schwer durch. Sie lag ein paar Minuten regungslos auf dem Boden. Sie spürte wie der Knoten langsam in ihrer Scheide erschlaffte. Angewidert zog sie den Wolf-Penis heraus. Weißes Sperma floss aus ihrer Öffnung. ,Igitt!" Sie schüttelte sich unfreiwillig vor Ekel. Es tropfte minutenlang aus ihrer Scheide. Er hatte sie randvoll mit seinem Samen gespritzt. Ihr Schambereich und die Oberschenkel war voll geschmiert mit Sperma und Vaginalflüssigkeit. Es widerte sie so an, dass sie es wegwischen wollte, konnte es aber nicht über sich bringen die klebrige Masse mit ihren Händen an zu fassen. Nachdem sie sich etwas erholt hatte, brachte sie Dr. Adams Leiche zum Landgleiter. Sie überlegte noch, ob sie auch den Kadaver des Karat-Wolfes mitnehmen sollte. Vielleicht würde sie ihn für Untersuchungen noch brauchen. Sie entschied sich jedoch dagegen. Sie konnte den Anblick dieser Kreatur, die sie gerade vergewaltigt hatte, nicht ertragen. ,D4, ich komme jetzt zum Schiff zurück. Bereite die medizinische Station vor. Ich muss mich verarzten!" ,Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes!" ,Ich...ich möchte jetzt nicht darüber reden." Noelle brachte Adams Leichnam zur Station zurück und verstaute ihn in einer Kühleinheit. Nagarjunas Leiche packte sie gleich noch mit dazu. Danach ging sie zu ihrem Schiff zurück. In ihrer Kabine zog sie die zerrissene Uniform aus und warf sie in die Recycler Einheit. ,Was ist mit deiner Uniform passiert?" fragte D4, der den Recyclingvorgang registrierte. Sie schaute betreten zu Boden. Sie wollte nicht darüber reden, aber sie musste D4 über die wichtigen Dinge informieren. Sonst konnten sie nicht als Team arbeiten. ,Ich wurde von einer einheimischen Tierart angefallen." Das entsprach zwar den Tatsachen, ließ aber auch den verstörendsten Aspekt des Zwischenfalls unter den Tisch fallen. ,Ich habe die medizinische Versorgungseinheit wie gewünscht vorbereitet." ,Danke!" sagte sie erleichtert, dass der Computer sie gleich durch checken würde. Nackt ging sie in den Werkraum des Schiffes. Hier konnte sie normalerweise ihre Ausrüstung instand halten oder Ersatzteile für das Schiff lagern. Für Notfälle konnte der Raum aber auch als einfaches Lazarett verwendet werden. Die medizinische Diagnose- und Behandlungseinheit war in den Wänden verborgen. Wenn sie benutzt werden musste, konnte sie einfach ausgefahren werden. D4 hatte den Behandlungsstuhl auf ihren Wunsch hin bereits vorbereitet. Sie legte sich drauf und versuchte sich zu entspannen, was ihr kaum gelang. ,D4, starte die Diagnose." Der Scanner fuhr zweimal über ihren Körper. Auf einem Bildschirm wurde eine Darstellung von ihrem Körper mit allen Verletzungen dargestellt. Sie schaute gar nicht erst hin. D4 würde ihr alles Wichtige sagen. ,Du hast leichte Verletzungen am Unterleib, den Oberschenkeln und dem Gesäß. Sie müssen nicht genäht aber desinfiziert werden. Hinzu kommen zahlreiche Prellungen, Blutergüsse und Risse im Schambereich." Noelle drehte schamvoll ihren Kopf zur Seite. ,Führ einfach die Behandlung durch!" befahl sie, bevor D4 unangenehme Fragen stellen konnte. ,Wie du wünschst." In wenigen Minuten hatten die Geräte sämtliche Blessuren behandelt. Als Noelle nachschaute, gab es keine Anzeichen dafür, dass sie jemals verletzt gewesen war. Auch die Schmerzen waren verschwunden. Gegen ihre seelischen Wunden konnte der Behandlungsstuhl leider nichts ausrichten. Sie setzte sich auf und ließ die Beine an der Seite des Stuhles herunter hängen. ,Danke, D4." ,Selbstverständlich, Noelle. Ich sehe das Glückwünsche angebracht sind." Noelle wusste nicht was D4 meinte. ,Was meinst du damit?" ,Die Diagnoseeinheit zeigt an, dass du schwanger bist. Meinen herzlichen Glückwunsch." Noelle runzelte verwundert die Stirn. ,überprüfe die Diagnoseeinheit. Ich kann nicht schwanger sein. Ich hatte seit Monaten keinen Sex und wenn dann auch nur geschützt." Sie wartete ungeduldig ab, während D4 alles überprüfte. ,Die Diagnoseeinheit arbeitet gemäß ihrer Parameter. Hm..." ,Was ist?" bohrte Noelle nach. ,Der Fötus ist nicht rein menschlich. Er weißt zudem ein erhöhtes Zellwachstum auf. Bei gleich bleibendem Wachstum käme der Fötus in zwei Monaten zur Welt." Noelle wurde schwindelig. Sie musste sich an dem Behandlungsstuhl festhalten, damit sie nicht zu Boden fiel. Ein nicht ganz menschliches Baby! Szenen von der Vergewaltigung durch den Karat-Wolf schossen ihr durch den Kopf. Sie könnte schwören noch immer das Sperma des Wolfes auf ihrer Haut zu spüren. ,D4, verbinde dich mit dem Zentralcomputer der Forschungsanlage," sagte sie leise. ,Vergleiche die DNS des Fötus mit dem DNS Profil eine Karat-Wolfes." D4 stellte keine Fragen und Noelle war ihm unendlich dankbar dafür. Obwohl kaum mehr als ein paar Sekunden vergingen in denen sie auf eine Antwort wartete, kam es Noelle wie eine halbe Ewigkeit vor. ,Es gibt eine eindeutige Übereinstimmung," sagte D4 schließlich. Noelle wurde übel. Sie sprang von dem Stuhl herunter und übergab sich in einer Ecke des Raumes. Da sie schon beim letzten Mal ihren Magen entleert hatte, kam dieses Mal nichts heraus. ,Noelle, ist alles in Ordnung?" ,Nein!" antwortete sie kurz und knapp. Als sie sich wieder gefasst hatte, stand sie etwas schwankend am Behandlungsstuhl. ,Wie ist das möglich? Unterschiedliche Arten können keine gemeinsamen Nachkommen zeugen. Und wir kommen noch nicht einmal vom gleichen Planeten." ,Das kann ich leider nicht beantworten. Ich habe nicht genug Daten um eine fundierte Aussage zu fällen. ,Dann stell Vermutungen an!" blaffte Noelle D4 an. ,Die einzige Lösung die mir dazu einfällt, ist, dass die DNS des Karat-Wolfes äußerst flexibel agiert und sich an die DNS anderer Spezies anpassen kann." Noelle fiel Dr. Adams und der weibliche Wolf ein. Der Wolf hatte offenbar mit Absicht Dr. Adams als potentiellen Fortpflanzungspartner verführt. Es war kein Unfall, dass er von dem Lockstoff erregt worden war. Eine Rasse die sich womöglich jeder anderen Art paaren konnte war eine unglaublich Entdeckung und zudem extrem abstoßend. ,Kannst du den Fötus abtreiben?" fragte Noelle. ,Das sollte ohne weiteres möglich sein. Sie ließ die Abtreibung vornehmen. Am liebsten hätte sie sich danach in ihr Bett gelegt und die nächsten Tage durch geschlafen. Dafür hatte sie aber leider keine Zeit. Es befanden sich noch sieben weitere Menschen womöglich in Lebensgefahr. Sie legte ihren Protonen-Blaster in die Ladestation und ging in ihrer Kabine duschen. Es tat ihr gut den ganzen Dreck dieses unseligen Abenteuers endlichen abwaschen zu können. ,Es ist alles okay," sprach sie zu sich selber. ,Du wurdest von einem Tier vergewaltigt, aber du lebst, bist gesund und das Scheißvieh wird nie wieder jemanden etwas antun!" Sie fragte sich, ob sie damit auch Adams gerächt hatte, oder ob jener Karat-Wolf noch immer durch die Wälder streifte. Sie holt eine neue Uniform aus dem Schrank und zog sie an. Jetzt war alles so, als wäre nichts passiert. Bevor sie die Luftschleuse öffnete, atmete sie noch einmal tief durch und fasste ihren ganzen Mut zusammen. Die Leute brauchten sie! Dr. Emma Grindemyr ,Wer steht als nächstes auf unserer Liste?" fragte Noelle. ,Dr. Emma Grindemyr. Sie befindet sich 175 km südlich von der Anlage." Noelle kletterte in den Landgleiter und startete. ,Ich frage mich noch immer, warum Nagarjuna zuerst nach Grindemyr gesucht hat und nicht nach Dr. Adams?" ,Damsel in distress!" schlug D4 vor. ,Nein, ernsthaft. Ich glaube, ich habe darauf eine Antwort gefunden. Ich bin die privaten Tagebücher von Dr. Nagarjuna durchgegangen. Gewisse Einträge darin lassen mich vermuten, dass er eine Affäre mit Dr. Grindemyr hatte." Nun, das erklärte es natürlich. Hoffentlich hatte Grindemyr mehr Glück als ihr Geliebter. Der Zielort lag in einer trockenen Felswüste, an der sich direkt ein Waldstreifen angrenzte, der durch einen großen Fluss mit Wasser versorgt wurde. Noelle hatte schon aus der Luft das Hoverbike von Grindemyr entdeckt. Auf der offenen Fläche gab es genug Raum um direkt in der Nähe zu landen. Als Noelle ausstieg schaute sie sich um. Welche Tierart wollte Grindemyr bloß in einer Stein wüste erforschen? Hätte sie ein Tier in dem Waldstreifen gesucht, hätte sie auch deutlich näher am Wald landen können. Die Steinwüste musste also tatsächlich ihr Ziel gewesen sein. ,Das Hoverbike ist intakt," gab Noelle nach einer kurzen Inspektion zu D4 durch. Offensichtlich war ihr etwas anderes zugestoßen., als nur ein defektes Fahrzeug. Noelle zog ihren Blaster und hielt ihn schussbereit. Nagarjuna hatte erzählt, dass er auf der Suche nach Grindemyr von Tieren angegriffen worden war. Sie wollte nicht Opfer des gleichen grauenhaften Schicksals werden wie Nagarjuna. Noelle schaute sich um. Ihr Ortungsgerät zeigte an, dass sich Grindemyr in dem Waldgebiet befand. ,Merkwürdig!" sagte sie zu sich selbst. Vielleicht hatte ein Tier sie dorthin verschleppt oder sie war vor etwas geflohen und hatte im Wald Schutz gesucht. Sie entdeckte ein Aufnahmegerät ganz wie bei Dr. Adams. Als sie es aufhob, hörte sie das Klacken von rutschenden Steinen. Sie drehte sich zu dem Geräusch um und entdeckte eine kleine hässliche Kreatur. Sie war nicht besonders groß, höchstens 30 Zentimeter Körperlänge mit zusätzlichen 20 Zentimetern für den Schwanz. Das Tier schaute sie an. Durch seine Schuppen und Körperhaltung wirkte es wie ein Reptil. Gleichzeitig hatte es aber auch ein lückenhaftes Fell und der Kopf ähnelte mit der langen Nase und den vorstehenden Schneidezähnen eher einem Nagetier. Es erinnerte sie vage an die Kreaturen, die aus Nagarjunas Bauch geplatzt waren. Grund genug um kein Risiko einzugehen! Noelle zielte mit ihrem Blaster auf das Tier. Mit der anderen Hand holte sie den Scanner hervor. Diese Art hatten die Wissenschaftler Rattenechse getauft. ,Nun gut, du Mistvieh. Das ist für Dr. Nagarjuna!" Sie schoss und die Rattenechse zerplatzte in einer Explosion aus Fleisch und Blut. Zufrieden las Noelle den Eintrag weiter. ,Ungewöhnlich für Vertreter von Reptilien treten Rattenechsen immer in Rudeln auf." Als Noelle wieder von dem Scanner aufblickte, fiel ihr Blick auf eine ganze Gruppe von Rattenechsen, die durch den Schuss angelockt worden waren und sich nun um sie versammelt hatten. ,Oh, Mist!" Noelle lief so schnell sie konnte durch die Steinwüste auf das Waldstück zu. Der Weg zum Landgleiter war durch die Rattenechsen abgeschnitten. Sie fluchte, dass sie solch unpassende Stiefel für diese Landschaft an hatte. Mit anderen Schuhen wäre sie schneller voran gekommen. Die Rattenechsen hinter ihr sprangen von einem großen Stein zum nächsten oder huschten fast ungesehen durch Löcher und Spalten. Sie versuchte ein paar von ihnen mit dem Protonen-Blaster zu erschießen und damit die anderen vielleicht sogar zu verscheuchen, aber um gezielte Schüsse abzugeben hätte sie anhalten müssen. Der Abstand war ihr fürs erste wichtiger! Als sie endlich das flachere Gelände des Waldes erreicht hatte, drehte sie sich um und nahm die ersten Rattenechsen ins Visier. Sie feuerte. Die Rattenechsen waren erstaunlich schnell und flink. Die meisten Schüsse gingen daneben und ließen harmlose Felsen und Steine zerplatzen. Die große Meute ließ sich von den wenigen Opfern unter ihnen nicht von ihrer Jagd abhalten. Im Gegenteil sie reagierten zunehmend geschickter auf Noelles Tötungsversuche. Sie rannte weiter. Hier kam sie viel schneller voran als auf dem felsigen Untergrund. Nur wohin sollte sie laufen? Sie versuchte sich zu orientieren und einen viel versprechenden Ort zu finden, wo sie sich besser verteidigen konnte. Unter ihren Füßen knackte es plötzlich Unheil schwanger. Als sie reflexartig nach unten schaute, gab der Boden bereits nach. Schreiend fiel sie in die Dunkelheit. Dicke Wurzeln bremsten zum Glück ihren Fall. Scharfe Felsen schnitten ihr ins Fleisch und fügten ihr Prellungen an den Beinen und Rippen zu. Schließlich landete sie benommen auf dem Boden der unterirdischen Spalte. Noelle stöhnte. Jede Bewegung ihres Körpers schmerzte, aber wenigstens hatte sie sich nichts gebrochen, wie sie erleichtert feststellte Es war dunkel, nur von oben kam etwas gedämpftes Licht herab. Sie setzte sich auf und aktivierte ihren Handgelenk Kommunikator. ,D4? Kannst du mich hören?" ,Laut und deutlich. Ist etwas passiert?" ,Ich bin in eine Felsspalte gestürzt. Ich habe keine ernsthaften Verletzungen erhalten." Sie betrachtete die Wände der Spalte. ,Aber ich glaube nicht, dass ich hier alleine hoch klettern kann." ,Es tut mir sehr Leid, ich weiß nicht wie ich dir da helfen kann!" sagte D4. ,Ich weiß. Ich wollte dich nur informieren, falls ich mich später nicht mehr melden kann. Ich versuche einen Weg hieraus zu finden." Von den Rattenechse gab es zum Glück keine Spur. Offenbar hatte sie es geschafft die Meute abzuhängen. Noelle stand auf. An ihrem Gürtel hatte sie immer eine kleine Taschenlampe verstaut. Sie schaltete sie ein und schaute sich um. Es gab eine kleine Öffnung, die von hier wegführte. ,Hoffentlich ist das keine Sackgasse!" Bevor sie hinein kroch, steckte sie noch ihren Blaster ein. Wenigstens hatte er seinen Weg in die Spalte ebenfalls gefunden. Er war sogar noch funktionstüchtig. Noelle nahm die Lampe zwischen die Zähne und kroch in die Öffnung hinein. Die Öffnung stellte sich als ausgewachsenen Tunnel heraus. Er war recht klein und Noelle passte gerade so hindurch. Ein paar Stücke Kuchen mehr und sie hätte fest gesessen. ,Gut, dass ich mich fit halte!" Nach einiger Zeit und einigen Windungen in der Dunkelheit erreichte sie wieder eine größere Höhle. Erleichtert kletterte sie aus dem engen Tunnel heraus. Jemand mit Platzangst wäre in dem Tunnel wahnsinnig geworden. Da war sie sich ganz sicher. Höhlenforschung war absolut nichts für sie. Sie begann die neue Höhle nach einem Ausgang abzusuchen. Als sie mit einem Fuß ins Leere trat, wäre sie fast in einen erdigen Trichter gestürzt, den sie übersehen hatte. Sie konnte sich gerade noch an einem Felsen festhalten. Sie leuchtete in den Trichter. Er war gut drei Meter im Durchmesser. Unten hatte sich eine weiße Flüssigkeit oder eine Art Schleim angesammelt. Woher er kam konnte sie nicht sagen. Besonders tief war der Trichter allerdings nicht. Sie war sich sicher, dass man ohne weiteres auch wieder heraus klettern konnte. Allerdings lag ihr nichts ferner, als in diesen Trichtern herum zu spielen. Sie erforschte die Höhle weiter, achtete diesmal aber auf weitere Trichter, von denen es mehrere in der Höhle gab. Sie entdeckte einen einzelnen Lichtstrahl von der Decke kommend. Ganz in der Nähe befand sich sogar eine Felswand, die man sogar ohne Hilfsmittel erklimmen können müsste. Die Öffnung, durch die das Licht kam, war allerdings zu klein, selbst für Noelles schlanke Statur. ,Vielleicht kann ich die Öffnung etwas erweitern?" Noelle zog ihren Blaster und musterte die Decke. Eine Öffnung würde ihr nichts bringen, wenn sie anschließend von einem Höhleneinsturz begraben werden würde. Die Höhle wirkte aber recht stabil. Da sie nahe an der Oberfläche waren, war die Gebirgslast auch nicht zu groß. Noelle stellte sich in sicherer Entfernung auf und schoss. Die Decke um die kleine Öffnung herum kollabierte. Schutt und Erde krachten auf den Boden. Als der Staub sich wieder gelegt hatte, konnte sie draußen Bäume erkennen. Die Öffnung war groß genug zum durchklettern. ,Großartig, jetzt kann es losgehen!" rief sie begeistert. Jetzt musste sie nur noch hoch klettern. Direkt unter der Öffnung in der Decke befand sich einer dieser Schleim gefüllten Trichter. Ein paar Felsbrocken hatten etwas Schleim aus dem Trichter spritzen lassen. Es roch merkwürdig. ,Bäh, was ist das für ein Zeug?" Noelle ging vorsichtig um den Trichter herum und suchte nach dem ersten sicheren Griff. Sie kletterte langsam und vorsichtig hinauf. Sie prüfte jeden Griff auf seine Stabilität, bevor sie ihn mit ihrem ganzen Gewicht belastete. Trotz aller Vorsicht gab plötzlich ein Stein nach. ,Schisse!" fluchte sie erschrocken. Sie versuchte noch woanders einen Halt zu finden, konnte aber nirgends einen festen Griff bekommen. Hilflos ruderte sie mit den Armen als sie ungebremst zu Boden fiel. Jeden Moment erwartete sie den harten Aufprall auf dem Boden, oder den tödlichen Felsbrocken der ihr Rückgrat brechen würde. Sie schlug auf dem Rand des Trichters auf. Sofort rutschte sie hinunter und landete in dem weißen Schleim. Die Neigung hatte sie vor einem tödlichen Aufschlag bewahrt. Sie tauchte in dem Schleim unter. Noelle hielt die Luft an und tastete panisch nach etwas woran sie sich hochziehen konnte. Ihre Füße fanden endlich den Boden. Prustend drückte sie sich an die Oberfläche. Der Schleim glitt ihr über das Gesicht, ihre Haare waren komplett mit dem Schleim getränkt. ,Igitt, das ist so ekelhaft!" Sie wischte sich den Schleim vom Gesicht, was ihr nicht ganz gelang, da auch ihre Hände mit Schleim bedeckt waren. Immerhin stank das Zeug nicht so stark, auch wenn sie den merkwürdigen Geruch wahrscheinlich nicht so schnell wieder loswerden würden. Das Zeug war überall. Durch die Risse in ihrer Uniform floss es sogar unter ihre Kleidung. ,Das ist so widerlich!" fluchte sie. "Ich muss hier raus!" Sie bewegte sich auf den Rand zu, als sie etwas am Bein berührte. Sie blieb stehen. Was war das, fragte sie sich. Sie versuchte etwas zu erkennen, aber die zähe Flüssigkeit war zu trübe, um etwas erkennen zu können. ,Wahrscheinlich nur eine Wurzel oder einer der herab gefallenen Felsbrocken." Dann spürte sie wieder eine Berührung. Etwas bewegte sich in dem Zeug! Noelle wollte so schnell wie möglich da raus. Was sich auch immer dort bewegte. Es fand einen der Risse in ihrer Kleidung und schlüpfte hinein. Und es war nicht alleine! Auch an den anderen Rissen spürte sie nun ein neugieriges Interesse. Panisch versuchte sie die unbekannten Lebewesen aus ihre Kleidung zu drücken. Es half nichts. Sie musste zuerst aus der Grube klettern, bevor noch mehr ihren Weg unter ihre Kleidung fanden. Mit aller Kraft kämpfte sie sich durch den zähen Schleim zum Rand vor und zog sich mühsam daran hoch. Oben angekommen sprang sie sofort auf die Beine um wieder den Kampf gegen die ungebetenen Gäste unter ihrer Kleidung aufzunehmen. Sie konnte jetzt sehen, wie sich an drei Stellen etwas unter dem Stoff bewegte und über ihren Körper schlängelte. Die Viecher waren kalt und glitschig. Sie schlug auf sie drauf, aber sie waren zu robust und wurden zudem mit jedem Schlag gereizter. Die Kreatur in ihrem Hosenbein schlängelte sich zu ihrem Schritt hoch und entdeckte anscheinend ihre Scham. ,Nein, nein, NEIN!" Sie versuchtem ihm mit den Händen den Weg abzuschneiden, aber er flink und konnte ihre Versuche mühelos umgehen. Sie riss eilig den Reißverschluss ihres Bodysuits auf. Ihre Schleim bedeckten Brüste kamen glänzend zum Vorschein. Der Schleim zog zahlreiche Fäden zwischen dem Stoff und ihrer Haut. Eine große weiß-orange Larve kam zum Vorschein. Noelle packte sie und schmiss sie mit aller Wucht gegen einen Felsen. Sie wand sich im Todeskampf und blieb schließlich tot liegen. Noelle bekam das gar nicht mit. Die Larve in ihrem Schritt hatte es unter ihren Schlüpfer geschafft und bahnte sich gerade ihren Weg in Noelles Vagina. ,Hörst du auf damit!" Noelle rammte ihre Hände unter ihre Uniform in den Schritt und versuchte die neugierige Larve zu packen. Der Stoff war zu eng geschnitten. Sie musste den Bodysuit komplett ausziehen, um an die Larve zu kommen. Diese war bereits weiter in ihre Vagina eingedrungen. Die zappelnden Bewegungen waren irritierend erregend. Sie konnte es nicht verhindern leise lustvoll zu stöhnen. Noelle kämpfte sich aus den Ärmeln des Bodysuits heraus, und konnte dann endlich die Hosenbeine herunter streifen. Das Hinterteil der Larve zappelte noch zur Hälfte aus ihrer Vulva. Noelle konnte jede Bewegung in ihrem Inneren spüren. Sie zog mit einer Hand ihr Höschen beiseite und packte mit der anderen an der Larve fest zu. Ihr Griff war so fest, dass sich ihre Finger in das Fleisch der Larve bohrte. Es kämpfte ums überleben und versuchte in ihrer Vagina Schutz zu finden. Sie zog das abscheuliche Tier aus ihre Scheide und warf es auf den Boden. Es wälzte sich in der Erde und wirkte dadurch zunehmend wie ein paniertes Fleischstück. Wütend knallte Noelle den Absatz ihres Stiefels auf die sich windende Larve. Schleim und Fleisch spritzte zu allen Seiten, als sie regelrecht aufgespießt wurde. Obwohl sie bereits tot war, trat Noelle noch mehrmals zu, bis nicht mehr als ein feuchter Fleck und unkenntliche Fleischstücke übrig blieben. Als sie dritte Larve in ihrer Uniform entdeckte, traf sie das gleiche Schicksal. Noelle stand vor Wut hilflos zitternd in der Höhle. Sie schrie ihren Zorn hinaus und setzte sich dann erschöpft auf einen Felsen in der Nähe. Weit von jeder Schleimgrube entfernt. Sie hatte ihren Körper vor lauter Adrenalin kaum noch unter Kontrolle. Als sie sich wieder beruhigt und neue Kraft geschöpft hatte, stand sie wieder auf. Vor ihr lag auf dem Boden lag ihre Uniform. Der Gedanke war widerlich, aber sie hatte keine Wahl. Sie konnte ja nicht nackt durch die Gegend laufen. Sie zog den schleimigen Bodysuit wieder an, aber nicht ohne ihn vorher gründlich nach weiteren Larven oder anderen Tieren abzusuchen. Beim zweiten Versuch schaffte sie es an die Oberfläche. Sie schaute sich schnell um, damit sie nicht plötzlich von den Rattenechsen oder womöglich vom einem Karat-Wolf überrascht wurde. ,D4, ich bin wieder an der Oberfläche." ,Wunderbar. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht." Noelle fragte sich, ob das überhaupt möglich war. Aber auch wenn kein echtes Gefühl dahinter stecken sollte, so waren allein die freundlichen Worte schon tröstend genug. Sie lächelte schweigend. ,Ich setze meine Suche nach Dr. Grindemyr jetzt fort. Melde mich später wieder." Das Ortungsgerät wies ihr den Weg zu Dr. Grindemyr. Von den Rattenechsen gab es keine Spur in dem Waldstreifen. Sie behielt trotzdem nach den kleinen Biestern die Augen offen. Auf dem Weg entdeckte sie einen Fetzen Stoff. Da es keine intelligente Rasse auf dem Planeten gab, konnte der Stofffetzen nur von Grindemyr stammen. Sie hob ihn auf und untersuchte ihn gründlich. Es war ein dunkelgrüner, synthetischer Stoff. Adams und Nagarjuna hatten ebenfalls grüne Anzüge getragen. Sie war definitiv auf der richtigen Spur. Ansonsten gab er nicht viele Informationen her. Es klebte ein bisschen getrocknetes Blut dran, aber die Menge war gering. Der Fetzen hing an einem dornigen Gestrüpp. Das Blut konnte ohne weiteres von einem Kratzer durch die Dornen entstanden sein. Noelle schaute auf ihr Ortungsgerät. Das Signal des Peilsenders von Grindemyr war stark. Sie konnte nicht mehr weit entfernt sein. Sie ging weiter und behielt die Anzeige im Augen. Sie musste nur noch wenige Meter entfernt sein. ,Dr. Grindemyr?" rief Noelle. ,Sind sie hier irgendwo?" Sie blieb stehen um nach einer Antwort zu lauschen. Ohne Vorwarnung wickelte sich etwas um ihren Hals. ,Was zum..." Die Schlinge wurde festgezogen und zog Noelle vom Boden hoch, bevor sie etwas dagegen unternehmen konnte. Sie bekam kaum noch Luft. Noelle ließ das Ortungsgerät fallen und packte mit beiden Händen die Schlinge. Vergeblich versuchte sie den Würgegriff zu lockern. Hilflos zappelte sie mit den Beinen in der Luft. Die Bäume war zu weit weg um sich dort abstützen zu können. Zwei weitere Ranken schwebten von oben zu ihr herab. Benommen beobachtete Noelle die beiden Ranken, während sie noch weiter verzweifelt um Luft kämpfte. Wenn sie nicht bald frei kam, würde sie das Bewusstsein verlieren und dann jämmerlich ersticken. Die beiden Ranken schwebten vor ihrem Oberkörper. Sie hatten an ihren Enden Öffnungen, die sich wie eine Blüte weiteten. Zielsicher setzten sie sich auf ihre Brüste. Ein stechender Schmerz durchzuckte Noelle, als zahllose winzige Nadeln sich um den Brusthof herum in ihre Brüste bohrten. Ihre Uniform schien keinerlei Widerstand darzustellen. ,Ah!" schnappte erschrocken nach Luft. Sie ließ mit ihrer linken Hand die Schlinge um den Hals los und versuchte eine der Ranken von ihrer Brüsten zu lösen. Sie saßen absolut fest. Je stärker sie an ihnen zog, umso mehr Schmerzen fügte sie sich selber zu. Sie gab es auf. Dass sie wieder Luft bekam, hatte ohnehin Vorrang. Nun kamen noch weitere Ranken herab geschwebt. Eine Ranke wickelte sich um ihr linkes Handgelenk. Es zog ihr den Arm vom Körper weg. Sie wurde gefesselt! Zwei andere Ranken wickelten sich um ihre Beine. Sie wurden hoch und auseinander gezogen. Der Druck auf ihren Hals ließ etwas nach. Sie konnte wieder etwas Luft bekommen. Mit ihrer freien Hand musste sie aber trotzdem an der Ranke um ihren Hals festhalten. Die Stacheln in ihren Brüsten zeigten eine unerwartete Wirkung. Noelle spürte wie ihre Brüste an schwellten. Der Bodysuit war genau an ihren Körper angepasst. Es gab keinen Freiraum für die anschwellenden Brüste. Hätte sie den Reißverschluss nach ihrem ungewollten Schleimbad etwas offen gelassen, würde es jetzt nicht so verflucht eng werden. Noelle war immer mit der Größe ihrer Brüste zufrieden gewesen. Auf eine Brustvergrößerung konnte sie gut verzichten. Ihre Uniform spannte sich geringfügig, gab aber nicht weiter nach. Ihre Brüste wurden aneinander gepresst und begannen unter dem Druck zu schmerzen. Die Schleimreste wirkten wie ein Gleitmittel, was die Lage zumindest etwas entspannte. Noelle hätte nie gedacht, dass sie für das Schleimbad auch mal dankbar sein würde. Plötzlich nahmen die Schmerzen etwas ab. Die beiden Ranken auf ihren Brüsten saugten an ihren Warzen. Noelle konnte tatsächlich erkennen, wie eine Flüssigkeit im Inneren der Ranken nach oben gepumpt wurden. Sie melkten Noelle! Nach ein paar Minuten schwebte eine deutlich dickere Ranke herab. Noelle hatte bisher noch nicht erkennen können, wo die ganzen Ranken herkamen. Die Schlinge um ihren Hals, schränkte ihre Bewegungen zu sehr ein. Die dicke Ranke hing bedrohlich vor ihrer Scheide herum. Das wurde Noelle zu viel des Guten. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, was die Ranke für Absichten hatte. Nach dem Karat-Wolf und diesen widerlichen Larven hatte sie gehörig die Schnauze voll von jedem Lebewesen auf diesem Planeten als Sexspielzeug betrachtet zu werden. Ich trag deine abgefuckten Nachkommen nicht aus, dachte Noelle trotzig. Sie hatte nur eine Chance und die war riskant. Aber sie musste es eingehen. Sie ließ auch mit ihrer rechten Hand die Schlinge um ihren Hals los. Sofort zog sich die Schlinge ganz zu und drehte ihr vollends die Luft ab. Wenn sie mit ihrem Plan Erfolg hatte, würde das aber kein Problem darstellen. Bevor eine der Ranken ihre freie Hand fesseln konnte, zog sie ihren Blaster aus dem Halfter und feuerte in die Baumkronen. Sie konnte nicht zielen und wusste auch nicht auf was sie zielen musste. Sie feuerte einfach wahllos und hoffte auf das Beste. Die dicke Rampe versuchte ihr die Waffe aus der Hand zu schlagen. Doch der vierte Schuss gab ihr die erhoffte Erlösung. Brennendes Laub und Holz regnete an ihr vorbei. Die Ranken erschlafften. Noelle stürzte und schlug auf dem durch Laub und Humus weich gepolsterten Boden auf. Sie wickelte die Schlinge von ihrem Hals los und holte tief Luft. Sie hustete rau, als sie ihren geschundenen Hals wieder benutzte. Sie zielte in die Baumkronen, um sicher zu gehen, dass die Gefahr auch wirklich gebannt war. Sie entdeckte die merkwürdige Pflanze in der Baumkrone eines der zahlreichen normalen Bäume. Die Ranken hingen schlaff herunter. Sie ging kein Risiko ein und feuerte noch zwei Schüsse auf sie ab. Als die Pflanze schließlich in Flammen aufging, ließ sie zufrieden die Waffe sinken. Sie konnte es kaum glauben. Nicht nur die Tierwelt war außer Rand und Band, sondern auch Teile der Pflanzenwelt. Der Planet war in der Tat die reinste Hölle. Man konnte keinen Schritt machen ohne befürchten zu müssen, dass irgendetwas sein Fortpflanzungsorgan an dir ausprobieren wollte. Sie hatte die Tiere nie in ihrem normalen Zustand erlebt. Sie konnte sich aber nur allzu gut vorstellen, wie überraschend und unvorbereitet es die Wissenschaftler erwischt haben musste, die diese Welt als Paradies kennen gelernt hatten. Für Noelle war klar, dass der Planet eindeutig nicht für eine Besiedlung durch den Menschen geeignet war. ,NewGard wird ganz schön enttäuscht sein, wenn sie den nächsten Bericht erhält." Aber das war das Risiko, dem jede Kolonisierungsfirma ausgesetzt war. Noelle holte eine kleine Zange aus ihrem Gürtel. Vorsichtig löste sie die beiden Saugranken von ihren Brüsten. Sie lebten nicht mehr, waren durch die kleinen Stachel aber immer noch fest an ihre Brüste geheftet. Sie musste den Reißverschluss öffnen, damit die geschwollenen Brüste nicht mehr so stark schmerzten. Aus den Brustwarzen tropfte immer noch Muttermilch. Die Wirkung des Giftes hatte noch nicht nachgelassen. Sie hatte nie Kinder gehabt. Das war eine gänzlich neue Erfahrung für sie. Wenn sie ihre Brüste zusammendrückte, spritzte die Milch regelrecht heraus. So wie das Absaugen durch die Ranken die Schmerzen gelindert hatte, half auch das Massieren ihrer Brüste. ,Hoffentlich wird durch die Milch nicht noch irgendein Mistvieh angelockt!" murmelte Noelle, als sie ihren Busen knetete. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Milchproduktion so weit nachließ, dass ihre Brüste nicht sofort wieder zu schmerzen anfingen. Falls es nicht von alleine aufhörte, müsste D4 für sie ein Gegenmittel finden. Grindemyr wurde wahrscheinlich auch von der Pflanze angegriffen, hatte sich aber wohl wie Noelle befreien können. Sie konnte sie nirgendwo in den Baumwipfeln finden. Noelle folgte dem Peilsender und fand Grindemyr ein kleines Stück weiter, wo sie regungslos auf dem Boden lag. Aus Erfahrung suchte Noelle die Umgebung nach versteckten Feinden ab, bevor sie sich Grindemyr näherte. ,Hallo?" Noelle stupste sie mit dem Fuß an, noch immer auf eine Falle gefasst. Grindemyr stöhnte leise auf. Sie lebte noch! Noelles Herz klopfte wie wild in ihrer Brust. Sie drehte die Frau auf den Rücken. Grindemyr war eine attraktive junge Frau. Sie hatte blonde, kurze Haare. Ihr Gesicht war voll mit Sommersprossen. Sie war klein, aber schlank, mit vollen Brüsten. Sie konnte wahrscheinlich jeden Kerl haben, den sie wollte. Und da ließ sie sich auf Nagarjuna ein? Wahrscheinlich erhoffte sie sich Vorteile für ihre Forschungen. Noelle tadelte sich für ihre Gedanken. Das war unfair. Sie kannte Grindemyr überhaupt nicht und machte ihr direkt Unterstellungen. Auf Grindemyrs grünem T-Shirt waren zwei feuchte Flecken deutlich zu erkennen. Hm, wahrscheinlich sind ihre Brüste in Wirklichkeit gar nicht so groß. ,Entdecke ich da etwa Neid? Schäm dich, Noelle," tadelte sie sich wieder. Grindemyr blieb bewusstlos. Noelle konnte sie nicht aufwecken, egal was sie probierte. Vielleicht hatte das Gift, dass ihre Brüste anschwellen ließ auch einen betäubenden Charakter. Vielleicht hatte Nagarjunas Gegenmittel Noelle vor Schlimmerem bewahrt. ,D4, ich habe Grindemyr gefunden. Sie lebt noch, ist aber bewusstlos." ,Bravo!" sagte D4 erfreut. ,Kannst du den Landgleiter irgendwo in die Nähe meiner Position landen? Ich kann sie nicht zum Gleiter bringen, nicht mit den Rattenechsen in der Nähe." ,Moment...Ja, am Flussufer nicht weit von dir gibt es einen großen, flachen und Baum freien Gleithang. Ich lasse ihn dort landen!" ,Gut, bereite das Lazarett vor. Ich will keine bösen Überraschungen bei Grindemyr haben!" Sie holte eine der Spritzen mit dem Gegenmittel hervor und gab Grindemyr eine Injektion. Vielleicht half es nicht, es konnte aber auch nicht schaden. Sie nahm Grindemyr auf die Schulter und trug sie zum Flussufer, wo bereits der Gleiter auf ihre Ankunft wartete. Das Wasser verlockte sie zu einem reinigenden Bad. Aber sie war mittlerweile zu misstrauisch. Wer konnte ihr schon sagen, welche paarungswilligen Kreaturen dort ungesehen im Wasser herum schwammen. Und danach hätte sie ohnehin nur die verschleimte Uniform zum Anziehen gehabt. Nein, sie würde erst in ihrem Raumjäger duschen! Sie legte Grindemyr auf die Rücksitzbank. Bald darauf waren sie auch schon wieder an der Station angekommen. Sie trug die junge Frau zu ihrem Raumjäger hoch und legte sie auf den Untersuchungsstuhl. In der Station gab es zwar auch eine Krankenstation, aber sie kannte sich dort nicht aus. Ihr Raumjäger war da die bessere Alternative. ,D4 untersuche Grindemyr!" Der Scanner fuhr wie wenige Stunden zuvor bei Noelle über Grindemyrs Körper. ,Sie ist insgesamt in ganz gutem Zustand. Sie hat allerdings einen Parasiten in ihrem Körper, der einen paralysierenden Stoff in ihre Blutbahn abgibt. Der Parasit scheint zu wachsen und sich von Dr. Grindemyrs Körper zu ernähren." ,Meine Güte! Die arme Frau. Kannst du den Parasiten entfernen?" fragte Noelle besorgt. Sie hätte in der gleichen Situation wie diese junge Frau sein können. So ekelhaft der Gedanke war, einen Karat-Wolf-Mensch Mischling auszutragen, so hätte er sie zumindest nicht umgebracht, hoffte sie zumindest. Dieser Parasit war noch ein ganzes Stück fieser, aber leider eine übliche Praxis in der Natur. ,Ich kann den Parasiten entfernen. Das erfordert aber einen operativen Eingriff. Du musst den Raum verlassen, damit ich eine sterile Umgebung herstellen kann." Damit hatte Noelle kein Problem. ,Leg los! Ich habe ohnehin noch was zu erledigen." Noelle ging in ihre Kabine und entsorgte ihre zweite Uniform an diesem Tag. Dieser Tag würde als der schlechteste Tag ihres Lebens in die Geschichte eingehen. Davon war Noelle felsenfest überzeugt. Sie nahm eine ausführliche Schalldusche. Bei einer Wasserdusche hätte sie sich zwar sauberer gefühlt, aber in der Tat war die Schalldusche effizienter und an Bord einen Raumjägers hatte eine Wasserdusche ohnehin keinen Platz. Der operative Eingriff war bereits beendet, als Noelle mit ihrer intensiven Reinigung fertig war. Sie trug Grindemyr zu ihrem Bett und legte sie dort ab, damit sie sich selbst untersuchen lassen konnte. Grindemyr war noch immer bewusstlos, murmelte aber nun unverständlich in ihrem Schlaf. Noelle wollte sie nicht wecken. Sie musste sich sicherlich noch von den Strapazen erholen. Noelle ließ sich durchleuchten. Bei ihr gab es diesmal zum Glück keine weiteren bösen Überraschungen. Ihre Brüste waren bereits auf dem Rückflug wieder auf normale Größe zusammengeschrumpft und gaben keine Milch mehr. Ohne das Gift der Stacheln hörte die Reaktion wohl schnell wieder auf. Noelle zog sich wieder eine neue Uniform an. Dann brachte sie Grindemyr zu ihrem Zimmer in der Forschungsanlage. Sie konnte nicht alle überlebenden in ihrem Raumjäger unterbringen. Zwei kleine Geräte an der Schläfe und auf dem Brustkorb kontrollierten die Lebenszeichen von Grindemyr und würden Alarm schlagen, wenn es zu Komplikationen kam. Sie hinterließ ihr eine Nachricht, falls sie aufwachen sollte, bevor sie wieder zurück war. D4 hatte ihr ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben, damit ihr Körper sich vom Stress erholen konnte, also würde sie wahrscheinlich die nächsten Stunden durch schlafen. Noelle nutze die Gelegenheit um eine Kleinigkeit zu essen. Ein erfrischender Kaffee spendete ihr neue Energie. Es graute ihr wieder nach draußen zu gehen, in diese harsche unfreundliche Welt. Aber sie hatte eine Pflicht und ihr Pflichtgefühl war schon immer sehr groß gewesen. Sie konnte die anderen nicht in Stich lassen. Sie hatte eine der Wissenschaftler retten können, die anderen hatten vielleicht auch noch eine Chance. Dr. Elizabeth Halsted und Miyu Reira ,Wen haben wir als nächstes, D4?" Noelle saß bereits wieder im Landgleiter und bereitete die Maschine zum Start vor. ,Dr. Boris Kafarov und sein Assistent Rainer Baumgarten befinden sich 530 km westlich von hier." ,Okay, dann schauen wir mal nach, was ihnen zugestoßen. ist." Nach einer halben Stunde erreichte sie die angegeben Koordinaten. Sie musste nicht lange Ausschau halten. Eine lange Schleifspur führte sie direkt zum ausgebrannten Wrack des Landgleiters. Sie landete in der Nähe der Absturzstelle und untersuchte das Wrack. Die verkohlten Überreste von zwei Personen saßen noch auf ihren Sitzen. Der Gleiter selber hatte nur noch Schrottwert. ,D4, ich habe Kafarov und Baumgarten gefunden. Sie sind beide tot, abgestürzt mit dem Landgleiter. Hier gibt es nichts mehr zu tun." Die Frage war, was zu dem Absturz geführt hatte? Das würde wohl nur eine intensivere Untersuchung herausfinden können, für die sie jetzt keine Zeit hatte. ,Habe verstanden. Soll ich dir direkt die nächsten Koordinaten durchgeben?" ,Mach das!" Noelle ging zu ihrem Gleiter zurück. ,Von deiner Position aus erreichst du am schnellsten Dr. Elizabeth Halsted und ihre Assistentin Miyu Reira. Ich schicke die Koordinaten an deinen Gleiter." ,Danke, D4!" Die ganze Mission war eine Katastrophe. Sie trug keine Schuld daran, aber es schlug ihr auf die Stimmung. Ihre eigenen Erfahrungen bisher waren auch nicht gerade die Schönsten gewesen. Von neun Personen auf TER-558 waren bereits vier tot. Aber auch wenn alle anderen nicht mehr zu retten waren, eine Frau hatte sie gerettet! Sie musste versuchen positiv zu denken. Für NewGard war der Planet eine Riesenpleite. Nicht nur konnte der Planet nicht besiedelt werden, zudem verloren sie auch noch fast ein ganzes Forschungsteam. Als Noelle die neuen Koordinaten erreichte, hing die Sonne schon dicht über dem Horizont. Bald würde es Nacht werden. Wurden die Tiere in der Nacht noch gefährlicher oder friedlicher? Sie hoffte, dass der nächste Einsatz flüssiger lief als die Letzten. Sie landete in der Nähe des Landgleiters von Halsted und ihrer Assistentin. Eine kurze Überprüfung zeigte, dass auch sie verschollen waren. Der Gleiter war aber in Ordnung. Noelle überprüfte ihr Ortungsgerät. Zu ihrer Überraschung zeigte das Gerät auf eine Stelle in einem großen Berg in der Nähe, der sich vor Noelle in den Himmel erhob. Ein lautes Brummen in der Luft ließ sie sofort hinter einem der Gleiter in Deckung gehen. Sie wollte diesmal kein unnötiges Risiko eingehen. Vorsichtig suchte sie den Himmel nach der Ursache des Geräusches ab. Ein großes Insekt, fast ein Meter Körperlänge, flog über die Gleiter hinweg zum Berg. Es erinnerte sie am ehesten mit einer riesigen Libelle. Als sie das Insekt mit den Augen verfolgte, entdeckte sie noch mehrere andere Exemplare. Sie zückte schnell den Scanner, bevor sie außer Reichweite waren. ,Tilariten," las Noelle vor. ,Eine friedliche Insektenart. Lebt in großen Bauten, die in Höhlensystemen errichtet werden. Obwohl sie in Kolonien leben, konnte bisher kein Hinweis auf die Existenz einer Königin entdeckt werden. Vielleicht bilden sich die Kolonien nur zum Eigenschutz." Die Tilariten mochten normalerweise friedlich sein, aber jetzt waren sie sicherlich zu bösartigen oder Sex gierigen Kreaturen geworden. Wie alles andere bisher auch. ,Warum müssen es Insekten sein?" fragte Noelle verärgert. ,Welcher normale Mensch erforscht schon Insekten?" Laut der Datenbank waren die Tilariten tagaktiv. Zumindest das konnte sie mit ihrer Beobachtung bestätigen. Alle Insekten die sie sah, kehrten zu ihrer Kolonie im Berg zurück. Sie entdeckte den Eingang zur Kolonie in einer Felswand. Kein einziges Tier schien die Kolonie in der Abenddämmerung zu verlassen. ,Vielleicht klappt das hier ja mal!" Noelle wartete bis die Sonne untergegangen war, bevor sie sich auf den Weg machte. Je weniger Insekten unterwegs waren, umso besser für sie. Sie kletterte den Berghang hoch. Sie kam schnell voran, da die Neigung nicht sehr steil war. Nur das letzte Stück, ein paar wenige Meter, stand senkrecht. Das sollte wohl verhindern, dass andere Tiere in den Bau eindrangen. Noelle würde das aber nicht aufhalten. Sie kletterte das kurze Stück ohne Probleme hoch, für die meisten Tiere musste es aber sicherlich ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Zudem gab es unter den Insekten wahrscheinlich Soldaten, die den Eingang bewachten und die Kolonie vor allzu neugierigen Feinden beschützten. Entsprechend vorsichtig ging Noelle vor. Sie schlich sich von Deckung zu Deckung. Soldaten entdeckte sie keine. Die Höhlengänge des Baus waren stockfinster. Wenn sie etwas sehen wollte, musste sie wohl oder übel eine Taschenlampe verwenden. Damit drohte sie natürlich Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber ihr blieb keine Wahl. So würde sie die beiden Frauen nie finden und sie drohte zudem mit einem übersehenen Tilariten zusammen zu stossen. Das Höhlensystem war komplex. Noelle brauchte eine ganze Weile um den richtigen Weg zu finden. Das Ortungsgerät gab nur die Richtung und ungefähre Entfernung an, aber den richtigen Weg musste Noelle selbst finden. Oft musste sie sich verstecken und abwarten bis ein oder mehrere Insekten sie in den Gängen passiert hatten, bevor sie weitergehen konnte. Halsted und Reira fand sie in einer kleinen Kammer. Mehr als vier Personen hätte dort keinen Platz gefunden. Noelle schlich zu ihnen und fühlte ihren Puls. Sie lebten noch, aber es sah nicht gut aus. Beide Frauen saßen auf dem Boden an die Wand gelehnt. Ihre Handgelenke waren durch eine steinharte Masse an die Wand gefesselt. Soweit sie erkennen konnte, waren sie unverletzt. Jedoch hatte beiden einen aufgeblähten Bauch, als wären sie im neunten Monat schwanger. Für diese Welt war das kein gutes Zeichen. Zudem war die Chance, dass beide Frauen zur gleichen Zeit schwanger waren und eine kleine Expedition zusammen unternahmen geradezu lächerlich. Ihre Kleidung fehlte zum Teil, besonders die untere Hälfte war stark beschädigt. Die angegriffenen Ränder der Kleidung zeigten, dass wohl eine schwache Säure oder eine organische Substanz verwendet worden war, um den Stoff aufzulösen. ,Hey, können sie mich hören?" flüsterte Noelle. Sie versuchte es nacheinander bei beiden Frauen. Keine von ihnen zeigte eine Reaktion. Fast hätte sie es aufgegeben. Die Frauen waren eindeutig betäubt. Doch dann fiel ihr eine winzige Bewegung auf. Halsted, eine groß gewachsene Frau Mitte 30 mit roten Haaren bewegte ihre Augen. Noelle musste noch mal nachschauen, um sicher zu gehen. Sie hob Halsteds Kinn hoch, um ihr besser in die Augen blicken zu können. Sie hatte recht. Halsted bewegte ihre Augen. Sie folgte Noelles Gesicht. ,Können sie sprechen?" fragte Noelle. Die Frau blieb stumm, nur die Augen zeigten etwas Leben. Sie waren nicht betäubt, aber ihre Körper paralysiert. Sie konnten nicht einmal mit den Wimpern zucken, geschweige denn den Kopf hochhalten. Noelle ließ Halsteds Kopf wieder vorsichtig auf die Brust herab. Sie überprüfte noch einmal Reira, eine vollbusige, attraktive Asiatin Ende 20. Bei ihr war es das gleiche. Aber für diese Situation hatte Noelle das richtige Mittel. Sie holte aus ihrem Gürtel zwei Spritzen mit dem Gegenmittel hervor. ,Das ist ein Gegengift. Ich hoffe, es funktioniert." Sie gab beiden eine Injektion in den Hals und wartete ungeduldig. Jederzeit könnte ein Tilarit hier vorbeischauen und sie überraschen. Es dauerte einige Minuten bis das Mittel wirkte. Mühsam begann Halsted zu sprechen. Zunächst waren ihre Worte noch undeutlich, es wurde aber schnell immer besser. ,Wer sind sie?" fragte Halsted schließlich. Sie räusperte sich. Ihr Hals war furchtbar trocken. ,Ich bin Noelle Badin, Space Marshal. Dr. Nagarjuna hat einen Notruf abgesetzt, dem ich hierher gefolgt bin." ,Oh, Gott sei dank. Wir hängen hier seit...seit. Ich weiß gar nicht wie lange wir hier schon sind. Ich habe jedes Zeitgefühl verloren." Auch Reira meldete sich nun zu Wort. ,Das hat doch Zeit bis später. Können sie uns losmachen? Bitte!" flehte sie. Noelle betrachtete die Fesseln. Die Handgelenke waren fest darin eingeschlossen und das Material war hart wie Beton. Natürlich musste sie die beiden hier irgendwie herausbekommen, aber leise würde es wohl nicht gehen. ,Ich kann es versuchen." Noelle überlegte was sie machen könnte. Ihren Blaster würde sie leider nicht einsetzen können. Sie könnte die Frauen dabei verletzen. ,Ich bin gleich wieder zurück!" flüsterte sie und kehrte in den Tunnel, aus dem sie hergekommen war, zurück. Als sie wieder zurück kam, hatte sie einen großen stabilen Stein in ihren Hand. ,Okay, mal schauen ob es klappt." Sie schlug mit dem Stein auf die erste Fessel. Die Wirkung war gering, aber immerhin gab es eine. Mit genügend Schlägen sollte sich die Fessel zerschlagen lassen. Sie schlug wieder zu und noch einmal. Jeder Aufprall schallte laut durch die Gänge. Noelle zuckte jedes Mal zusammen. Bei dem Lärm würde sie bestimmt irgendeinen Tilariten auf sich aufmerksam machen. Es war zwar nicht so laut wie sie zu Anfang befürchtet hatte, aber immer noch viel zu laut um es als heimlich bezeichnen zu können. Schließlich zerbrach die erste Fessel. Hastead machte erleichtert ein paar Bewegungen mit dem Arm. ,Großartig! Bitte, jetzt die andere." Noelle wandte sich der anderen Fessel zu. ,Achtung!" rief Reira plötzlich entsetzt. Bevor Noelle sich umdrehen konnte, traf sie etwas mit großer Wucht in den Rücken. Für einen kurzen Moment fühlte es sich wie ein Dolch an, den man ihr in den Rücken gerammt hatte, doch fast sofort ließ der Schmerz wieder nach. Dafür wich auch sämtliche Kraft aus ihrem Körper. Noelle fiel zur Seite und blieb regungslos liegen. Der Stein polterte ihr aus der Hand. Sie versuchte etwas zu sagen, aber ihre Stimme versagte komplett. Sie konnte nicht einmal die Lippen bewegen. Auch Arme und Beine verweigerten ihren Dienst. ,Ihr verdammten Scheusale!" schrie Reira. ,Lasst uns endlich frei." Reira brach in Tränen aus. Halsted versuchte währenddessen verzweifelt ihre zweite Fessel mit ihrer freien Hand zu lösen, aber das Material war einfach zu fest. Sie hatte keine Chance! Noelle lief es kalt den Rücken runter. Sie konnte nicht sehen was passiert, bis sich ein Tilarit ihr Sichtfeld bewegte. Er ignorierte sie und wandte sich direkt Halsted zu. Im Licht der Taschenlampe konnte Noelle jedes abscheuliche Detail des riesigen Insektenkörpers erkennen. Noelle war völlig hilflos. Es graute ihr was die Tilariten mit ihr anstellen würden. Das Insekt griff mit seinen vorderen Beinen nach Halsteds freiem Arm und drückte ihn zurück gegen die Wand. Er spuckte einen Klumpen zäher Masse auf ihr Handgelenk, der in wenigen Sekunden aushärtete. Halstead war wieder wie zuvor an die Wand gefesselt. ,Nein!" brachte sie schluchzend hervor. Sie begann zu weinen. In ihr zerbrach jede Hoffnung jetzt noch gerettet zu werden. Es war zu viel für die gute Frau. Noelle versuchte weiterhin ihre schlaffen Muskeln zu bewegen. Wieso funktionierte das Gegenmittel nicht bei ihr, überlegte sie verärgert. Hatte die Wirkung bereits wieder nachgelassen? Ein zweiter Tilarit betrat die kleine Höhle. Noelle konnte ein Klacken hören. Sie schienen miteinander zu kommunizieren. Zusammen zogen sie Noelle an den Armen aus der kleinen Kammer heraus. ,Wo bringen sie mich hin? Wieso fesseln sie mich nicht wie die anderen beiden?" fragte sie sich in Gedanken. Ihre Taschenlampe blieb in der Kammer zurück. Sofort wurden sie und die Tilariten von der Dunkelheit verschluckt. Irgendwie fanden sich die Insekten in der Finsternis zurecht. Sie selbst konnte nicht das geringste erkennen, dafür spürte sie aber jeden einzelnen Stein und jede Felskante über den sie gezogen wurde. Wie lange sie durch die Schwärze gezogen wurde konnte sie nicht abschätzen. Bald hatte sie auch jegliche Orientierung verloren. Wahrscheinlich würde sie nie wieder herausfinden, falls sie überhaupt die nächsten Stunden überleben würde. Irgendwann ließ man sie liegen. Sie konnte alles spüren. Sie spürte den rauen Fels unter ihrem Körper. Sie lag auf ihrem Rücken, die Arme lagen kraftlos vor ihrem Kopf auf dem Boden. Sie fühlte auch die kühle Luft auf ihrer Haut. Nur die Kontrolle über ihren Körper hatte sie immer noch nicht zurück. Verzweifelt versuchte sie sich zu bewegen, während sie in der Dunkelheit lag. Sie wollte nicht kampflos auf ihr Schicksal warten. Die Unwissenheit, was mit ihr als nächstes passieren würde, war die Hölle. Dann spürte sie zu ihrer eigenen Überraschung, wie sie einen Finger bewegte. Hatte sie sich getäuscht? Noelle sammelte ihre ganzen Willen und konzentrierte sich auf ihre Hand. Sie konnte tatsächlich einen einzelnen Finger bewegen. Nur ein Stückchen, aber eindeutig bewegen. Ein schmatzendes Geräusch zerstreute ihre Konzentration. Sie hatte es vor Kurzem schon einmal gehört. Es hatte sich genauso angehört, als der Tilarit Halstead wieder an die Wand gefesselt hatte. Man hatte aber offenbar nicht auf ihre Handgelenke gespuckt, sondern in ihren Schritt. Er fühlte sich feucht und kalt an. ,Oh, nein! Sie lösen meine Kleidung auf." Sie strengte sich noch mehr an, um ihre Hand zu bewegen. Sie brauchte nur an ihren Protonen-Blaster zu kommen, der immer noch in seinem Halfter steckte. Sie konnte zwar nichts sehen, aber wenn sie einfach wild um sich schießen würde, würde sie bestimmt ein paar dieser abscheulichen Kreaturen mit in den Tod reißen können. ,Ich will nicht noch einmal vergewaltigt werden. Bitte nicht! Bitte nicht! Bitte nicht!" Ihr stummes Flehen wurde nicht erhört. Durch einen Luftzug spürte sie wie etwas über sie hinweg krabbelte. Noelle lauschte. War es weg oder war es noch da? Der Gestank sprach dafür, dass es noch immer direkt über ihr stand. Plötzlich wurde etwas gegen ihre Schamlippen gedrückt. Noelle konnte genau spüren, wie sie sich dehnten und den unwillkommenen Gast eindringen ließen. Der Tilarit bemühte sich nicht vorsichtig zu sein. Als er spürte, dass er Noelles Scheide getroffen hatte, rammte er das letzte Stück hinein. Wäre Noelles Stimme nicht verstummt, hätte sie vor Schmerzen geschrien. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Das Glied, oder was auch immer dort in ihr steckte, wurde noch tiefer hinein gedrückt. Es fühlte sich an als hätte jemand seine Faust in ihre Vagina gerammt. Als es nicht mehr tiefer hineinpasste, begann es leicht zu schwellen. Ihre Schamlippen und ihre Scheide wurde noch stärker gespreizt. Noelle konnte nichts anderes machen, als die Schmerzen über sich ergehen zu lassen. Einen Moment lang passierte nichts. Die Schmerzen ließen langsam nach. War es das schon gewesen? Dann setzte ein langsam pulsierendes Gefühl ein. Offenbar war es doch noch nicht vorbei! Nach ein paar Sekunden drückte etwas Großes gegen ihre Scheide, die obwohl schon stark geweitet noch nicht groß genug war. Die Schmerzen waren fast unerträglich. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass eine Geburt noch schmerzhafter sein könnte. Das Ding rutschte in sie hinein. Ihre Scheide entspannte sich ein wenig, doch dann folgte bereits das nächste und dann noch einmal. Ihr Bauch spannte sich schmerzhaft. Nach dem vierten Mal zählte sie nicht mehr mit. Ihr Verstand konnte die Eindrücke nicht mehr verarbeiten. Sie driftete in die gnädige Bewusstlosigkeit ab. Als sie wieder zu sich kam, saß sie bei Halsted und Reira in der Kammer. Die Taschenlampe lag noch immer eingeschaltet auf dem Boden, wodurch sie wenigstens etwas sehen konnten. Auch sie war nun gefesselt und ihr Bauch aufgebläht. Sie stöhnte und rollte ihrer Kopf herum. Erst nach einer Weile wurde ihr richtig bewusst, dass sie sich wieder bewegen konnte. Offenbar wirkte das Gegenmittel doch, das Gift in ihrem Körper war am Anfang wohl zu konzentriert gewesen, um effektiv bekämpft zu werden. ,Marshal? Können sie mich hören?" fragte Reira. ,Ja!" sagte Noelle leise. Es klang mehr nach einem Stöhnen als nach einem Wort. ,Bitte sagen sie mir, dass sie nicht alleine gekommen sind! Wird uns jemand retten kommen?" Noelle schüttelte den Kopf, wodurch sie sofort Kopfschmerzen bekam. ,Tut mir Leid, ich bin alleine. Hilfe ist unterwegs, wird aber erst am Laufe des nächsten Tages hier ankommen." ,Verdammt!" fluchte Reira. Halsted blieb die ganze Zeit über stumm. ,Wie geht es ihr?" fragte Noelle. Sie versuchte Halsteds Gesicht zu sehen, aber aus ihrer Lage war das nicht möglich. ,Ich fürchte, sie hat einen Nervenzusammenbruch. Sie braucht psychologische Betreuung." Noelle überprüfte ihre Fesseln. Sie saßen bombenfest, wie sie es befürchtet hatte. Ein schmerzhafter Stich in ihrem Unterleib erinnerte sie an ihre vor Kurzem erfahrene Vergewaltigung. ,Was haben die Tilariten mit uns gemacht?" fragte sie Reira, auch um die Unterhaltung am laufen zu halten. ,Die Tilariten haben keine Königin die sich von einem Männchen befruchten lässt und dann ein Ei nach dem anderen legt. Sie pflanzen sich offenbar nur einmal im Jahr fort, in dem sie andere Tiere als Brutstätte für ihre Eier verwenden." ,Das heißt also, unsere Gebärmütter sind randvoll mit ihren Eiern?" ,Richtig!" sagte Reira ohne Umschweife. ,Das habe ich befürchtet," sagte Noelle wie unbekümmert. Reira schaute sie verwundert an. ,Sie stecken das erstaunlich gut weg. Gehört das zur Marshal Ausbildung?" Noelle lachte bitter. ,Nein, sie würden mir nicht glauben, was ich heute schon alles durchmachen musste. Ich glaube, ich bin schon so weit über das Erträgliche hinaus, dass ich den Rest gar nicht mehr richtige verarbeite." Sie verstummte kurz und zerrte ein letztes vergebliches Mal an ihren Fesseln. ,Ich wäre allerdings erstaunt, wenn ich jemals wieder freiwillig einen Fuß auf diesen Planeten setzen würde." ,Das kann ich ihnen verübeln. Sie hätten ihn vor ein paar Wochen sehen müssen. Alles war so unvorstellbar friedlich," Reira verstummt wehmütig. ,Was sollen wir jetzt machen?" fragte Reira nach einer Weile. ,Wir müssen doch irgendetwas tun können!" Noelle hatte die ganze Zeit schon ohne Ergebnis genau darüber nachgedacht. Plötzlich kam ihr eine Idee! ,Moment! Es ist ein Schuss ins Blaue, aber vielleicht funktioniert es." Um ihre Idee umzusetzen, musste sie allerdings erst einmal den Kommunikator aktivieren. Da sie ihre Hände nicht benutzen konnte, blieb nur ihr Kopf übrig. Sie streckte ihren Hals so weit sie konnte und schob sich unterstützend mit den Beinen die Wand hoch. Wäre sie noch paralysiert gewesen, hätte sie keine Chance gehabt. Als sie sich hoch schob, verlagerten sich die Eier in ihrem Bauch und drückten gegen ihre Vagina. Noelle keuchte überrascht auf. Ihre Beine hätte fast nachgegeben. Sie biss die Zähne zusammen und schob sich noch weiter nach oben. Trotz der Beschwerden kam sie mit ihrem Mund schließlich an den Kommunikator. Mit ihren Zähnen biss sie auf ihm herum, bis er endlich eingeschaltet war. ,D4, kannst du mich hören?" fragte Noelle probeweise. Die Verbindung rauschte und knackte. Sie mussten recht tief im Berg sein wodurch die Verbindung gestört wurde. ,Der Empfang ist nicht sehr gut, aber ich kann dich hören. Wo bist du?" Noelle war erleichtert seine D4s Stimme zu hören. ,Ich bin in einem Berg, in einer Kammer zusammen mit Dr. Halsted und Miyu Reira." ,Oh, gut. Du hast sie gefunden." ,Ja, hör zu!" unterbrach sie ihn. ,Ich brauche deine Hilfe. Wir sind alle gefesselt und sitzen hier fest. Du musst uns befreien!" Es dauerte einen Augenblick, bevor sich D4 wieder meldete. ,Noelle, wie stellst du dir das vor? Ich glaube dein Urteilsvermögen ist beeinträchtigt, womöglich durch ein Gift oder eine Droge?" ,Nein, hör zu. Die Fesseln sind aus einer steinharten Substanz. Ich konnte vorhin schon eine zerschlagen, aber das ist jetzt nicht möglich. Kannst du ein Signal über den Kommunikator senden und sie durch ihre Eigenfrequenz zerstören?" Ungeduldig wartete Noelle auf D4s Antwort. ,In der Theorie ist das möglich, aber ich müsste dafür die Eigenfrequenz des Materials wissen." ,Geh einfach eine Frequenz nach der anderen durch. Wenn sich etwas tut, sage ich dir Bescheid." Noelle war sich fast sicher, dass sie D4 lustlos stöhnen hörte. Aber er machte, was sie wollte und darauf kam es an. Sie hoffte, dass er nicht zuerst die Eigenfrequenz der Höhle finden würde. Bei einem Einsturz wären sie erledigt. Er begann mit tiefen Tönen und arbeitete sich dann langsam zu immer höheren Tönen durch. Bei einem bereits sehr schrillen Ton, fingen die Fesseln zu vibrieren an. ,Das scheint die richtige zu sein!" schrie Noelle über den Lärm hinweg. Der Ton schmerzte fürchterlich in ihren Ohren. D4 blieb bei der Frequenz und spielte sie immer weiter. Die Vibrationen in den Fesseln wurden immer stärker, als sie sich gegenseitig verstärkten. Die Fesseln begann zu bröckeln und schließlich konnte Noelle ihre Arme heraus brechen. ,Danke, ich bin frei. Du kannst aufhören!" D4 schaltete den Ton sofort ab. Noelle war sich dessen nicht sofort sicher, da sie auch weiterhin ein Klingeln im Ohr hatte. Sie zog ihre Waffe und half Reira schnell dabei ihre bröckeligen Fesseln zu lösen. Sie hatten sich auch schon durch den Schall gelockert. ,Befreien sie Halsted! Ich bewache die Tür," befahl Noelle Reira. Sie ging neben den Höhleneingängen in Deckung. Durch den aufgedunsenen Bauch fühlte sie sich ganz schwerfällig. Das zusätzliche Gewicht war enorm. Reira schob sich unsicher auf die Beine. Sie hatte schon seit ein paar Tagen nur noch gesessen. Ihre Beine waren die Belastung nicht mehr gewöhnt, besonders mit dem zusätzlichen Gewicht. Die ersten Tilariten kamen wütend die Tunnel herunter gerannt. Auch sie hatten unter dem Lärm gelitten. Noelle zögerte nicht und eröffnete das Feuer. Insektenteile spritzen durch die Luft, schon bald sahen die Tunnel wie Blut durchtränkte Schlachtfelder aus. Wobei die Körperflüssigkeiten der Tilariten eine bläuliche Farbe hatten. Sie schaute zu Reira und Halsted. Reira hatte Halstead von den Fesseln befreit und half ihr auf die Beine. ,Wir müssen hier weg! Der Lärm hat wahrscheinlich die ganze Kolonie aufgeweckt. Sie eilten durch die Gänge, so gut sie es in ihrem Zustand konnten. Noelle hatte einen guten Orientierungssinn und konnte den Weg, den sie in den Berg genommen hatte, leicht zurückverfolgen. Sie war froh, dass die Tilariten sie wieder in die gleiche Kammer mit Reira und Halstead zurückgebracht hatten. Wenn sie sie woanders gefesselt hätte, hätte sie den Ausgang nicht mehr so leicht gefunden. Unterwegs schoss sie auf jeden Tilariten der ihnen zu nahe kam. Bald waren die Gänge und Höhlen übersät von Kadavern und chitinen Körperteilen. ,D4, bringe den Landgleiter in meine Nähe. Wir werden bald den Höhleneingang erreichen," rief sie in ihren Kommunikator. ,Wir sind nicht in der Lage am Berg herum zuklettern!" Sie schickte die beiden Frauen in den letzten Tunnel, der zum Eingang führte und gab ihnen Rückendeckung gegen den anrückenden Schwarm, der ihnen auf den Fersen war. Obwohl sie bereits große Verluste erlitten hatten, gaben sie nicht auf. Die typische Mentalität eines Insektenschwarms. Dann hatten sie den Eingang erreicht. Nun ging es nur noch steil bergab. Der Gleiter schwebte ein paar Meter entfernt vor dem Höhleneingang in der Luft. ,D4, der Gleiter muss näher heran!" Sie gab ein paar Schüsse auf die nahesten Tilariten hinter ihr ab. ,Wenn ich näher heran fliege, könnte ich einen Unfall bauen!" warnte D4. ,Dann bekommt er halt ein paar Dellen! Solange er uns noch hier wegbringen kann, ist alles in Ordnung. Also, ran mit dem Ding!" D4 steuerte den Gleiter näher an die Öffnung im Fels. Eine Windbö ließ den Gleiter schlingern. D4 konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen und die Front rammte knirschend gegen die Felswand. ,Klettern sie drauf!" rief Noelle den Frauen zu. Mit ihren kugelrunden Bäuchen kletterten sie zögerlich hinüber. An den Seiten ging es ein paar Meter steil bergab und dann kam eine felsige Böschung. Der Sturz wäre vielleicht nicht tödlich, aber man konnte sich mit Leichtigkeit zahlreiche Knochenbrüche holen. Noelle gab noch ein paar Schüsse ab. Das Magazin war fast leer. Es war Zeit selber zu verschwinden. Nachdem Reira und Halsted ins Innere des Gleiters geklettert waren, kletterte auch Noelle auf den Bug. Sie kniete sich hin und hielt sich an den Rändern der Frontscheibe fest. Mit dem dicken Bauch konnte sie sich nicht hinlegen. ,Bring uns hier weg, D4! Schnell!" Der Gleiter drehte ab und flog mit moderater Geschwindigkeit davon. D4 wusste, dass Noelle nicht im Fahrzeug saß. Er wollte nicht riskieren, dass sie durch ein zu hohes Tempo abgeworfen wurde. Noelle beobachtete wie die Tilariten zu Dutzenden aus der Höhle flogen. Aber sie gaben die Verfolgung schnell auf. Der Instinkt nachts im Nest zu bleiben, war zu groß. Und die Gefahr für das Nest war ebenfalls gebannt. Als sich die Lage beruhigt hatte, landete der Gleiter neben dem Gleiter des Forscherteams. Noelle stieg um und ließ die Frauen in ihrem Gleiter zurückfliegen. Bald hatten sie es alle zurück zur Station geschafft. ,Mein Raumjäger hat eine medizinische Versorgungseinheit. Dort können wir mit Sicherheit etwas gegen diese Sache machen." Noelle zeigte auf ihren angeschwollenen Bauch. ,Das ist nicht nötig, aber danke!" sagte Miyu. ,Wir haben in der Anlage alles nötige was wir brauchen. Es ist nicht nötig, dass sie ihre Ressourcen weiter für uns belasten. Ich kümmere mich gerne auch um sie." Noelle nickte einverstanden. Es wäre schön, wenn sich zur Abwechslung mal ein echter Mensch aus Fleisch und Blut um Noelle kümmern könnte. Sie schaute zu Halsted. Sie wirkte immer noch apathisch. Miyu hatte wohl recht. Sie brauchte dringend psychologische Behandlung. Zum Glück würde am nächsten Tag die Verstärkung eintreffen. An Bord dürfte sich sicherlich ein Therapeut befinden. In der Krankenstation der Forschungsanlage hatte Miyu in Kürze ein Mittel hergestellt, dass eine Abtreibung der Tilariteneier verursachen sollte. Die Alternative war ein operativer Eingriff bei allen. Noelle fragte sich, ob das nicht sogar die bessere Variante wäre. Unter Betäubung ein paar Eier zu entfernen, war sicherlich angenehmer als sie heraus zu pressen. Aber jede Operation war ein Risiko. Und obwohl ihr Raumjäger mit Hightech ausgestattet war, war es nur eine medizinische Ausrüstung für Notfälle und kein ausgewachsenes Krankenhaus. Noelle willigte schließlich ein und ließ sich von Miyu das Mittel spritzen. Halstead gab sie ebenfalls eine Injektion. Es war besser sie würde das jetzt hinter sich bringen, als wenn sie wieder bei klarem Verstand war. So wurde sie nicht unnötig traumatisch belastet. Reira würde sich das Mittel erst später spritzen, wenn bei Halsted und Noelle alles ohne Probleme verlaufen war. Wenn es zu Komplikationen kam, sollte wenigstens einer in der Lage sein etwas unternehmen zu können. In der ersten halben Stunde tat sich nichts, dann traten bei Noelle Krämpfe ein. Sie stand von ihrer Liege auf und stellte sich über einen Behälter, der alles Abgestoßene auffangen sollte. Die Schwerkraft würde zudem bei der Arbeit helfen. Reira kam zu ihr. ,Okay, bleiben sie ganz ruhig. Ihr Körper wird schon alles Nötige erledigen." Noelle hätte sie erwürgen können, als sie die Softball großen Eier unter heftigen Schmerzen eines nach dem anderen aus ihren Unterleib presste. ,Es soll auf hören. Bitte lass es aufhören!" schrie sie. Miyu scannte Noelles Gebärmutter mit einem medizinischen Scanner. ,Sie haben es gleich geschafft. Nur noch drei Stück! Kommen sie, das schaffen sie!" Noelle presste die letzten drei Eier heraus. Schleimige Fäden hingen von ihrer Scheide herunter. Jedes Ei hatte eines Schutzfilm gehabt. Sie waren grün und lichtdurchlässig. Noelle schaute angewidert in den mit Schleim und Eiern gefüllten Eimer. Miyu nahm eines der Eier heraus und hielt es gegen das Licht. Man konnte den Schemen eines rund 5 cm langen Insektes im Inneren des Eies erkennen. Aus ihm wäre irgendwann ein ausgewachsener Tilarit geworden. ,Faszinierend," sagte Reira. Noelle starrte sie schockiert an, während sie sich noch schwer atmend an der Krankenliege festhielt. ,Wie können sie so etwas sagen? Sie wurden von Insekten vergewaltigt und tragen deren Eier in ihrem Leib!" Miyu nahm das Ei herunter. ,Tut mir Leid, ich bin wohl mit Leib und Seele Wissenschaftlerin." Noelle schüttelte verständnislos den Kopf. ,Bitte vernichten sie einfach die Eier. Ich gehe zu meinem Schiff." Noelle ließ Reira und Halsted zurück. Bei Halsted setzte die Wirkung bald ein und Reira war bereits wieder damit beschäftigt die Geburt zu überwachen. Noelle schaute noch kurz bei Grindemyr hinein. Sie kam langsam zu sich, das Beruhigungsmittel ließ nach. Noelle schaute an sich hinunter. Mit der zum Teil zersetzten Uniform und dem grünen Schleim zwischen ihren Schenkeln würde sie wohl keinen beruhigenden Eindruck machen. Sie sagte Reira Bescheid und kehrte zu ihrem Raumjäger zurück. Drei von neun Leuten hatte sie jetzt gerettet, immer noch weniger als die Hälfte, aber besser als gar keinen. Sie erfrischte sich und ließ sich auf der Krankenstation noch einmal durchleuchten. Die letzten blauen Flecken und Blessuren wurde geheilt. Dann zog sie eine neue Uniform an. Sie konnte kaum glauben, dass sie bereits drei Uniformen zerschlissen hatte und das zudem unter den übelsten Umständen. In ihrem Badezimmer starrte sie sich im Spiegel an. Ihr Geist war völlig blank. Sie starrte sich einfach an, bis sie sich plötzlich ins Waschbecken übergab. ,Noelle, ist alles in Ordnung," fragte D4 besorgt. Noelle fühlte sich absolut geschlaucht. Sie wischte sich den Mund ab. ,Ja, es geht schon." Sie wusste, dass es ihr körperlich gut ging. Es war ihr Verstand der litt. ,Ich brauch nur ein Aufputschmittel. Dann geht es wieder!" D4 äußerte sich bedenklich. ,Du solltest nicht noch mal raus gehen. Du hast schon zu viel durchgemacht! Die Verstärkung kommt doch schon in wenigen Stunden." Noelle ließ sich nicht beirren. In der Krankenstation ließ sie sich eine Spritze geben. Sie fühlte sich sofort körperlich besser. ,Ich schätze deine Sorge, D4. Aber diese paar Stunden könnten über Leben und Tod entscheiden. Ich muss einfach versuchen die letzten beiden zu retten." Sie schnallte sich ihren Ausrüstungsgürtel um und ging zur Luftschleuse. ,Kann ich dich wirklich nicht umstimmen?" Noelle lächelte. ,Nein, aber vielen Dank für den Versuch." Dr. Kadema Atalebe und Rachel Seager Der letzte Einsatz erwies sich als noch schwieriger, wie sich bald herausstellen sollte. Noelle stand bereits neben dem Landgleiter von den letzten beiden Wissenschaftlern. Er war an der Küste eines großen Meeres geparkt. Die Wellen spülten rhythmisch den Strand hoch und wieder zurück. Die Luft roch salzig und nach Seetang. Ihr Ortungsgerät deutete zu Noelles Bedauern auf das Meer hinaus. ,D4, ich glaube die beiden sind Unterwasser. Meinst du die könnten noch leben?" ,Mit der Ausrüstung, die im Lagerverzeichnis aufgeführt ist, besteht keine Chance, dass sie tagelang Unterwasser überleben konnten." Noelle ließ enttäuscht die Schultern hängen und blickte aufs Meer hinaus. ,Allerdings geben die Forschungsdaten an, dass es dort viele Höhlen gibt," setzte D4 fort. ,Wenn sie sich dorthin zurückgezogen haben, haben sie eine reelle Chance." ,Tatsächlich?" fragte Noelle erstaunt. ,Dann sollte ich nicht länger rum trödeln." In dem Gleiter der Wissenschaftler fand sie noch eine Ersatzausrüstung zum Tauchen. Ihre Taucherausbildung war schon etwas her und sie hatte es auch nur gemacht, weil es in der Ausbildung zum Space Marshal verpflichtend war. Sie mochte Tauchen nicht und sie hatte auch nie verstanden, wofür Space Marshals diese Ausbildung brauchten. Die Chance, dass sie einen Einsatz wie diesen hier hatte, waren so astronomisch gering, dass man auch darauf verzichten konnte. Es behagte ihr nicht ist das trübe Wasser zu steigen. Auf dem Land konnte sie Feinde wenigstens kommen hören oder frühzeitig sehen, auch wenn es nicht immer geholfen hat, im dem Wasser hätte sie nicht einmal diesen Luxus. Und das die beiden Wissenschaftler nicht zurückgekehrt waren, sprach für sich. Ausgestattet mit Schwimmgerät und Schwimmflossen machte sie sich auf den Weg. Ihr Kommunikator war zum Glück wasserdicht, ihr Protonen-Blaster dagegen leider nicht. An seiner Stelle nahm sie noch ein großes Tauchermesser mit, um nicht völlig wehrlos zu sein. Die Wellen wühlten Sediment auf, nach einem Meter Tiefe wurde es rapide dunkler. Es kam so wenig Sonnenlicht zum Boden durch, dass es kaum Pflanzen oder Korallen gab. Auch Tiere waren kaum zu entdecken, was Noelle sehr begrüßte. Je weniger um sie herum schwamm, umso weniger konnte sie auch anfallen. Sie näherte sich einem schroffen Felsen, der sich aus dem sandigen Boden erhob. Das Ortungsgerät wies sie in dessen Richtung. Mit einer Lampe suchte sie nach einem Eingang. Ein kleiner Tunnel lag versteckt in einer Spalte verborgen. Da er für Pflanzen- und Korallenbewuchs zu tief lag, fand sie die Spalte aber recht schnell. Sie musterte ihn einen Augenblick. Er war ihr nicht ganz geheuer. Er war klein und schlecht einsehbar. Da sie aber keinen anderen Eingang finden konnte, musste sie ihn wohl oder übel verwenden. Hinter dem Eingang erstreckte sich ein deutlich größerer Tunnel. Noelle war etwas erleichtert. Zumindest die Gefahr, dass sie irgendwo stecken blieb war fürs erste gebannt. Sie überprüft gerade ihre Sauerstoffanzeige ihr Atemmaske, als ein großer Schemen vor ihr die Bahn kreuzte. Noelle schrak zurück. Die zusätzlich ausgestoßene Luft, ließ das Wesen erst recht auf sie aufmerksam werden. Verflucht, wo kam das denn her, dachte Noelle als sie das Wesen musterte. Es war ein Stück größer. als Noelle. Zuerst dachte sie, dass es sich um ein Krokodil oder etwas Vergleichbares handelte, als es sich jedoch zu ihr umdrehte, erinnerte es sie mehr an eine Krake. Es sah Angst einflößend und absolut abscheulich aus. Noelle versuchte von ihm zurück zu weichen, doch die Kreatur war viel besser an diese Umgebung angepasst als sie mit ihren Schwimmflossen. Mit Leichtigkeit holte es sie ein. Noelle zückte ihr Messer und bereitete sich auf einen Angriff vor, doch das fremdartige Tier schwamm nur ein paar Mal interessiert um sie herum, bevor es wieder in der Dunkelheit verschwand und sie allein zurück ließ. Noelle kämpfte mit sich selbst. Alle ihre Instinkte schrien ihr zu abzuhauen, doch ihr Pflichtgefühl und die Tatsache, dass die Kreatur ohne weiteres von ihr abgelassen hatte, ließen sie dann doch weitermachen. Sie folgte dem Tunnel, bis sie eine mit Luft gefüllte Kammer fand. Sie kletterte aus dem Wasser und schaute sich um. Es schien ein ganzes Netzwerk aus trocken liegenden und überfluteten Höhlen zu geben. Der Anzeige ihres Ortungsgerätes nach waren die beiden Wissenschaftler Atalebe und Seager nicht mehr weit entfernt, schienen dem Signal nach aber getrennt zu sein. Sie nahm die Schwimmflossen ab und folgte der Höhle. Sie testete die Luft. Sie war abgestanden, aber durchaus zum Atmen geeignet. Noelle zog auch die Atemmaske aus, um den Sauerstoffvorrat nicht unnötig zu verschwenden. Als sie sich in der Höhle umschaute, entdeckte sie ein weiteres Exemplar dieser merkwürdigen Tiere. Es lag auf dem Felsboden und ruhte sich offenbar aus. Noelle blieb stockstill stehen. Sie zog ihren Scanner hervor und rief die Infodatei über dieses Lebewesen ab. ,Krakodon, sonderbare Mischung aus Weichtier und Wirbeltier. Weisen hohe Intelligenz, vergleichbar mit irdischen Tintenfischen, auf. Vielleicht sogar noch intelligenter. Sie sind sehr verspielt und neugierig, wie Delfine. Bisher die fortgeschrittenste bekannte Art in den Meeren von TER-558." Noelle versuchte sich an dem Krakodon vorbei zu schleichen... ohne Erfolg. Es schien die Erschütterungen von Noelles Schritten auf dem Boden zu spüren. Es drehte seinen Kopf zu ihr um. Als sie Noelle entdeckte, kroch sie sofort auf allen Vieren auf sie zu. Noelle hielt das Messer bereit. Der Krakodon blieb stehen. Vielleicht mochte es das Licht von Noelles Taschenlampe nicht oder es erkannte ihr Messer als Gefahr. Sie musterten sich gegenseitig. Wie der erste Krakodon zog es sich, nachdem es seine Neugier gestillt hatte, zurück und glitt in ein anderes Wasserbecken, wo es dann verschwand. Noelle ging weiter. In der Höhle gab es keine weiteren Krakodons. Schließlich entdeckte sie Dr. Atalebe. Er lag auf dem Boden und schlief. Am Brustkorb konnte sie sehen, dass er tief und regelmäßig atmete. Sein Taucheranzug war zerrissen und sein Penis hing offen sichtbar in seinem Schritt. Noelle versuchte den Penis zu ignorieren, als sie sich Atalebe näherte. Hoffentlich war er kein Opfer von Pheromonen wie Dr. Adams. Sonst müsste sie sich vielleicht noch gegen die Avancen von Dr. Atalebe wehren, während sie sich gleichzeitig die Krakodons vom Hals halten musste. Sie berührte ihn an der Schulter. ,Dr. Atalebe? Wachen sie auf!" Atalebe reagierte zuerst benommen, zuckte dann aber zurück, als er sich Noelles Präsenz bewusst wurde. ,Nein, nicht schon wieder!" Er versuchte von ihr zurück zu weichen. ,Beruhigen sie sich! Ich bin hier um ihnen zu helfen." Atalebe schaute Noelle überrascht an, als er sich vom Schreck erholt hatte. Er hatte sie zunächst für einen Krakodon gehalten. Erst jetzt nahm er richtig war, dass er es mit einer menschlichen Frau zu tun hatte. ,Wie kommen sie hierher?" ,Dr. Nagarjuna hat einen Notruf abgesetzt. Ich bin Noelle Badin, Space Marshal," stellte Noelle sich vor. ,Geht es den anderen gut? Ich habe mich schon gewundert, warum uns niemand vermisst hat und uns retten kommt." Noelle senkte traurig den Blick. ,Alle ihre Kollegen waren selber in Schwierigkeiten. Leider konnte ich nur drei von ihnen retten. Sie und Frau Seager sind die Letzten." Der groß gewachsene Mann schaute betroffen zu Boden. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Geschlechtsteile unbedeckt waren. Schamvoll bedeckte er sie mit einer Hand. ,Bitte verzeihen sie mir mein Erscheinungsbild. Ich bin ein Opfer der Umstände." Noelle schmunzelte. ,Schon okay. Geht es ihnen gut? Was ist passiert? Und wo ist Frau Seager?" Sie schaute sich um, aber sie waren alleine in der Höhle. Das Ortungsgerät hatte ja auch gezeigt, dass die Wissenschaftler getrennt waren. ,Ich weiß es nicht. Wir haben uns getrennt, um mehr Daten für unsere Forschung sammeln zu können. Ich blieb hier und sie nahm das andere Becken." Er zeigte auf das Becken, wo der Krakodon drin verschwunden war. ,Ich hatte meine Taucherausrüstung am Rand des Beckens abgelegt. Wir hatten schon viel Erfahrung mit den Krakodons gesammelt und ich fühlte mich sicher. Die Weibchen die ich untersuchte wurden dann ganz unerwartet aufdringlich. Als ich mich zurückziehen wollte, musste ich feststellen, dass meine Ausrüstung verschwunden war. Ich hatte die nähere Umgebung in den über spülten Bereichen abgesucht, habe sie aber nicht gefunden. Seager kam auch nicht zurück und ohne Ausrüstung war es zu weit, um an die Oberfläche zu schwimmen." ,Seitdem sind sie hier?" fragte Noelle. Atalebe nickte. ,Und die Krakodons sind weiterhin aufdringlich. Sie...sie...ich... ich kann nicht darüber sprechen." Er brauchte ihr nichts zu erzählen. Sie wusste aus eigener Erfahrung, was hier ungefähr vorgefallen sein musste. ,Okay, ich werde versuchen Seager und ihre Ausrüstung zu finden. Wenn ich die Ausrüstung nicht finden kann, müssen sie wohl leider noch etwas länger hier ausharren, bis ich Neue besorgen kann." Atalebe nickte enttäuscht aber verständnisvoll. Noelle ging zu dem anderen Becken. Sie legte die Ausrüstung wieder an und sprang dann ins Wasser. Auf dem Weg zur nächsten Höhle traf sie noch auf ein paar Krakodons. Manche von ihnen waren neugierig, andere wiederum blieben ihr fern. Noelle wurde es etwas mulmig. Sie war überrascht, wie viele es von denen hier unten gab. Einer der Krakodons wurde zudem richtig aufdringlich und erhöhte ihr Unbehagen zusätzlich. Er wirkte ein Stück größer. als die anderen und schien eine leicht hellere Hautfarbe zu haben. Nur mit Hilfe des Messers konnte sie ihn vertreiben. Endlich fand sie eine weitere mit Luft gefüllte Kammer. Sie kletterte aus dem Wasser und stellte sich hin. Sie legte das Messer und ihre Taschenlampe auf einem Felssims ab, um ihre Atemmaske mit beiden Händen abnehmen zu können. ,Miss Seager?" rief Noelle. ,Ja? Hallo?" kam eine zögerliche, aber hoffnungsvolle Stimme zurück. Eine junge Frau mit braunen, zerzausten Haaren kam um eine Ecke gehumpelt. Ihr Schwimmanzug war fast völlig zerrissen. Ihr Brüste und Scham lagen frei und waren schlamm- und Schleim verkrustet. ,Ich bin Noelle...," begann Noelle. Plötzlich packte sie etwas an den Knöcheln und riss ihr die Füße unter ihr weg. Der Aufprall presste ihr die Luft aus der Lunge. Scheppernd fiel ihr das Atemgerät aus der Hand. Bevor sie sich von dem Angriff erholen konnte, wurde sie mit einem Ruck ins Wasser gezogen. Sie konnte kaum noch Luft holen, bevor sie untertauchte. Verzweifelt versuchte sie sich aus dem Griff zu befreien, aber ihre Beine waren fest umschlossen. Ein Krakodon hatte sie mit seinen langen Kopf-Tentakeln gefesselt und zog sie nun mit rasendem Tempo durch die Unterwasserhöhle. Es schien zu wissen, dass sie ohne Luft sterben würde und brachte sie in eine trocken liegende Kammer. Als sie das Wasser durchbrach, schnappte sie gierig nach Luft. Nicht viel länger und sie wäre erstickt. Hustend hielt sie sich an der Felskante des Beckens fest. Der Krakodon sprang aus dem Wasser in die Höhle. Er erkannte ihre momentane Schwäche. Mit seinen Tentakeln ergriff er ihre Arme und zog sie aufs Trockene. ,Ah! Vorsichtig!" rief Noelle verärgert aus. Der Krakodon schien genau zu wissen was er tat. Flugs war er über Noelle geklettert und legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihren Rücken. Sein Kopf lag nun zwischen ihren Beinen und Noelle war zwischen ihm und dem Boden eingeklemmt. Selbst wenn sie bei vollen Kräften gewesen wäre, hätte sie den schweren Krakodon nur schwerlich anheben können. ,Geh von mir runter!" rief Noelle. Vergeblich versuchte sie sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Hilflos musste sie erdulden, wie er seinen Kopf zwischen ihre Beine steckte. Seine Tentakel glitten unter ihren Taucheranzug. Noelle kniff die Augen zusammen. Sie wollte nicht wieder so etwas erleben. Wie viel musste sie denn noch ertragen, bevor das alles ein Ende hatte? Sie dachte, sie hätte schon alles erlebt, aber diese kalten, feuchten, glitschigen Tentakel waren mit nichts zu vergleichen. Mit Leichtigkeit rissen sie den Stoff des Taucheranzugs auseinander. Ihre Scham war nun genauso frei wie bei Seager. Zwei Tentakel spielten mit ihrer Scheide. Als hätten sie bereits Übung fanden sie auch ihre Klitoris. Noelle sog ungläubig Luft ein. ,Neiiiin!" Sie bäumte sich mit aller Kraft auf. Sie konnte ihn kurz aus dem Gleichgewicht bringen, aber er erholte sich schnell und pinnte sie weiter auf dem Boden fest. Noelle hatte keine weiteren Kraftreserven mehr übrig. Sie war ohnehin schon durch den letzten Tag stark ausgelaugt gewesen und der Tauchgang hatte zusätzlich noch mal Kraft gekostet. Sie war einfach ausgepowert. D4 hatte recht gehabt. Sie hätte im Raumgleiter bleiben sollen, dachte sie nun den Tränen nah. Die zwei Tentakel spielten weiter mit ihrer Vagina und wurden von einem Dritten zusätzlich unterstützt. Zusammen zogen sie ihre Scheide auseinander. ,Was machst du da?" Dann kamen zwei weitere und drangen in ihren Hintereingang ein. Noelle fehlte die Sprache. Mit offenem Mund verfolgte sie den Angriff auf ihren After. Auch hier begannen die Tentakel damit ihn auseinander zu ziehen und zu strecken. Noelle wimmerte vor Schmerzen, als der erste Schock überwunden war. Plötzlich ließ er von ihren Körperöffnungen ab und drehte sich auf ihrem Körper um. Noelle machte einen müden Versuch die Situation auszunutzen, aber sie war bereits so schwach, dass der Krakodon gar nicht erst darauf reagierte. Als er seine neue Stellung gefunden hatte, drückte er sein Glied gegen ihre bereits geweitete Vagina. Noelle ließ es ohne Regung geschehen. Das Glied war groß und merkwürdig geformt. Trotz des Vorspiels wollte es nicht ohne Weiteres in sie hinein gleiten, der Krakodon merkte das und wandte mehr Kraft auf. Noelle biss die Zähne zusammen und versuchte ihr Gesicht im Felsen zu vergraben. Plötzlich glitt es mit einem Rutsch hinein. Sie spürte einen stechenden Schmerz. Der Penis des Krakodons hatte winzige kleine Stacheln. Noelle schrie vor Schmerzen. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Zu ihrer endlosen Überraschung drückte nun ein zweites Glied gegen ihre Rosette und es wirkte nicht kleiner als das erste. Der Krakodon presste rücksichtslos seine Glieder in ihre Öffnungen. Noelle schrie vor Schmerzen als auch das zweite Glied nun in ihren Körper eindrang. Sie hatte nie Analverkehr gehabt. Und nun steckte ein stachliger Monsterpenis in ihrem Hintern. Heißen Blut floss aus ihren Enden. Sie spürte wie es an ihren Oberschenkeln herunter rann. Nachdem ihren beiden Öffnungen nun bis zum Extrem geweitet waren, begann der Krakodon zu pumpen. Die Stacheln kratzten in ihrem Inneren. Selbst durch die Schmerzen hindurch konnte sie spüren wie die beiden Penisse in ihrem Körper nahe aneinander vorbei glitten und die Haut dazwischen zusammendrückten. Noelle hätte fast ihre Kopf gegen den Felsboden geschlagen, einfach um ein Ende herbei zu zwingen, als der Krakodon plötzlich aufschrie. Er zappelte wild auf ihrem Körper herum. Ihre Körperöffnungen wurde durch das abrupte hin und her zusätzlich malträtiert. Dann sackte der Krakodon auf ihr zusammen, steckte aber immer noch in ihr drin. Unter seinem Gewicht konnte sie kaum atmen. ,Alles in Ordnung?" fragte eine Stimme. ,Tut mir Leid, dass ich so spät komme, aber ich hatte eine Heidenangst." Noelle öffnete die Augen. Seager hockte neben ihr und schaute sie an. In ihrer Hand hielt sie ein blutiges Messer und neben ihr lag Noelles Atemmaske. Sie hatte beides in Seagers Höhle fallen gelassen, als der Krakodon sie ins Wasser gerissen hatte. Noelle sagte nichts. Sie konnte nichts sagen. Sie wollte alles einfach vergessen. ,Warten sie ich helfe ihnen." Seager packte den Krakodon an seinem krokodilartigen Schwanz und zog ihn von Noelle herunter. Sein Hemipenis rutschte aus ihren Öffnungen. ,Das war das Männchen dieser Familie. Es kann ihnen nichts mehr passieren!" Seager setzte sich neben Noelle auf den Boden und legte Noelles Kopf auf ihren Schoss. Blut und Schleim rannen aus Noelles Scheide. Noelle fing an zu weinen. Sie konnte es nicht kontrollieren. Seager streichelte ihr über das Haar und versuchte sie zu trösten. ,Mit mir hat er das gleiche gemacht," sagte Seager mitfühlend. ,Mehrmals! Sie werden es überleben. Sie haben das Schlimmste hinter sich." Sie starrte verächtlich auf den toten Krakodon. ,Die ganze Kolonie ist jetzt dem Untergang geweiht." Das stimmte nicht ganz. Wenn eines der Weibchen bereits schwanger war und mindestens ein Männchen zur Welt brachte, konnte die Kolonie weiter existieren. Aber diese Möglichkeit ließ Seager unter den Tisch fallen. Sie saßen eine Weile da. Noelle konnte sich etwas erholen. ,Wer sind sie eigentlich?", fragte Seager. ,Noelle Badin, Space Marshal." Sie musste lachen. ,Ich bin gekommen, um sie zu retten." Seager grinste zurück. ,Hat auch fast geklappt!" Seager ließ Noelle für erste zurück und machte sich auf die Suche nach der anderen Taucherausrüstung. Da das einzige Männchen tot war, befand sich Noelle in Sicherheit. Die Weibchen hatten Seager nie belästigt und sie ließen auch Noelle in Ruhe. Nach einer halben Stunde kehrte sie mit Atalebe und der Taucherausrüstung zurück. Zusammen brachten sie Noelle zurück an den Strand. Während des Rückfluges, schlief Noelle auf der Rücksitzbank. In der Station wurden sie wieder verarztet. Seager war durch den Krakodon schwanger geworden und musste eine Abtreibung vornehmen lassen. Die Eigenschaft sich mit fast jeder Art fortpflanzen zu können, schien auf dem ganzen Planeten weit verbreitet zu sein. Ein paar Stunden nach ihrer Rückkehr traf auch endlich die Verstärkung ein. Die überlebenden des Forschungsteams und Noelle wurden an Bord des Kreuzers gebracht und dort weiter behandelt und auch psychologisch betreut. Noelle blieb für fast eine ganze Woche an Bord und erholte sich von ihren Torturen. Das Schiff von NewGard traf später auch ein. Der Bericht der Forscher traf nicht gerade auf Begeisterung, aber man akzeptierte ihren Rat, die Kolonialisierung des Planeten aufzugeben. Erfrischt und munter betrat Noelle ihren Raumgleiter. ,Hallo, D4!" sagte sie fröhlich. ,Hallo, Noelle. Es ist schön, dass du wieder da bist. Ich habe dich vermisst." ,Oh, das ist lieb von dir. Bereite alles für den Start vor, wir fliegen ab." Ein paar Minuten später kreiste sie mit ihrem Jäger im Orbit um TER-558. Sie beobachteten, wie der Kreuzer eine Bombe auf die Forschungsstation abwarf. Das NewGard Schiff hatte alle wertvollen Komponenten bereits vorher entfernt, nun musste der Stützpunkt nur noch zerstört werden, damit er nicht als Basis für Piraten oder Terroristen benutzt werden konnte. Die hätten eines Tages eine große Überraschung erlebt. Noelle schmunzelte bei dem Gedanken. Mit einem herrlichen Glücksgefühl beobachtete sie die Explosion auf der Planetenoberfläche. Sie würde nie wieder hierher zurückkehren, das schwor sie sich hier und jetzt. Der Kreuzer ließ noch eine Barke zurück, die den Planeten als unter Quarantäne stehend auswies. Jede Landung war damit verboten. Noch bevor die Staubwolke sich gelegt hatte, sprangen die beiden großen Schiffe in den Hyperraum und verschwanden. Nur Noelle blieb alleine mit D4 in ihrem Raumjäger zurück. ,Welchen Kurs solch ich einstellen?" fragte D4. ,Egal, Hauptsache einfach nur weit, weit weg von hier! Ende